Ausland
Schweizer Kanton bereitet Pflichteinsatz von Pflegefachleuten vor
Donnerstag, 13. Januar 2022
Chur – Der Schweizer Kanton Graubünden will Menschen mit Pflegefachausbildung bei Bedarf zum Einsatz in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen verpflichten. Das teilte die Kantonsregierung gestern in Chur mit. Begründet wird das damit, dass es aufgrund der Omikron-Welle zu Engpässen und Ausfällen von Personal kommen könnte.
Die Behörden ordneten an, dass sich Pflegefachkräfte, die zurzeit nicht in ihrem Beruf arbeiten, melden müssen. Das Gesundheitsgesetz erlaube es, „Gesundheitsfachpersonen zur Mitwirkung bei der Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten des Menschen“ zu verpflichten.
Die gemeldeten Infektionen liegen in der Schweiz markant höher als in Deutschland. Innerhalb von 14 Tagen haben sich nach den Meldezahlen dort zuletzt statistisch 3.467 von 100.000 Einwohnern angesteckt. In Deutschland wird diese Inzidenz über sieben Tage angegeben. Sie lag gestern bei 407,5.
Die wissenschaftliche Taskforce, die die Regierung der Schweiz berät, rechnet damit, dass sich auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle innerhalb einer Woche bis zu 30 Prozent der Einwohner infizieren und wenig später Tausende Menschen pro Woche wegen der Infektion ins Krankenhaus müssen. Sie rechnet mit dem Höhepunkt noch im Januar.
Die Regierung beschloss gestern eine Verkürzung von Quarantäne und Isolation von Infizierten und Kontaktpersonen, die keine Symptome haben – von zehn auf fünf Tage. In Quarantäne müssen nur noch enge Kontaktpersonen etwa aus demselben Haushalt. Ausgenommen sind Personen, die ihre bisher letzte Impfdosis vor weniger als vier Monaten erhielten oder in dem Zeitraum selbst mit dem Coronavirus infiziert waren. © dpa/aerzteblatt.de

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