Ärzteschaft
Ärzte drängen auf verlässliche Lieferung von Biontech
Dienstag, 18. Januar 2022
Potsdam/Cottbus – Ärzte in Brandenburg fordern von Bund und Land eine verlässliche Belieferung der Praxen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer. Andernfalls fürchten sie eine Stagnation beim Vorankommen der Impfkampagne.
„Damit wird den Arztpraxen, dem leistungsstärksten Motor in der Impfkampagne, der Kraftstoff entzogen und so die Geschwindigkeit der gesamten Impfkampagne ausgebremst“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Peter Noack, heute.
Vor allem Biontech sei als Impfstoff in der Bevölkerung gefragt. „Wenn nicht ausreichend Impfstoff geliefert wird, ist das ein echtes Problem.“ Termine müssten umorganisiert oder sogar ganz abgesagt werden. „Das führt zu Frust in den Praxen und bei den Menschen, die sich jetzt impfen lassen wollen“, erläuterte Noack.
Trotz der Kontingentierung von Biontech bleiben die Arztpraxen im Land nach KVBB-Angaben die mit Abstand „stärkste Säule“ der Impfkampagne. Allein in der vergangenen Woche wurden demnach 91.129 Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht. Von den rund 1,4 Millionen Impfungen insgesamt seit 1. Oktober 2021 wurden danach etwa 1 Million in den Praxen vorgenommen.
Mit Blick auf Klagen von Ärzten über eine unzureichende Versorgung mit Impfstoff hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärt, es sei Aufgabe der Länder, diese Zuteilung vorzunehmen.
Insgesamt gebe es mehr Impfstoff als nötig, um die gesamte zu Auffrischimpfungen bereite Bevölkerung abdecken zu können – allerdings nicht mit dem meist nachgefragten von Biontech/Pfizer, sondern vor allem mit dem von Moderna. Moderna-Dosen seien in großer Menge gekauft worden, Biontech hingegen habe „aus Produktionsgründen“ nicht ausreichend besorgt werden können.
Das Bundesgesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben weitere fünf Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech für die angestrebte Beschleunigung der Coronaimpfungen in Deutschland organisiert. Sie sollen ab der Woche vom 24. Januar an zur Verfügung stehen. © dpa/aerzteblatt.de

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