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Kritik an Coronaprotest vor Jenaer Uniklinikum

Dienstag, 18. Januar 2022

„Ihr lauft mit Nazis“ steht auf dem Plakat des Teilnehmers einer Kundgebung unter dem Motto „Jena solidarisch“ auf dem Markt in Jenas Innenstadt. Das Bündnis bezieht mit der Kundgebung Stellung gegen die Demonstrationen, die sich gegen Coronamaßnahmen ind Impfungen richten./dpa, Martin Schutt

Jena/Erfurt – Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) hat mit Kritik auf eine Protestaktion gegen die Corona­politik vor dem Klinikum reagiert. Das Personal kämpfe an vorderster Front in dieser Pandemie und brau­che in dieser herausfordernden Zeit die Solidarität und Unterstützung aller Thüringer, sagte der medizi­nische Vorstand des UKJ, Otto Witte, heute.

„Aktionen wie diese in unmittelbarer Nähe der Patientenversorgung, durch die Mitarbeitende, Patien­tinnen und Patienten verunsichert werden, sind daher unangemessen“, erklärte der Neurologe. Bei den landesweiten Protesten gegen die Pandemieschutzmaßnahmen gestern Abend hatten sich nach Polizei­angaben auch etwa 120 Menschen vor dem Haupteingang des Klinikums zum Protest versammelt.

In dem Gebäudekomplex befinden sich auch die Frauenklinik mit Geburtsstation und die Kinderklinik. Die Gruppe sei dann durch das Wohngebiet Jena-Lobeda gezogen und dabei auf rund 200 Personen an­gewachsen, sagte ein Polizeisprecher heute. Der Zug sei von der Polizei gestoppt und aufgelöst worden. Ein auf Twitter verbreitetes Foto zeigt, wie sich Protestierende und Einsatzkräfte vor dem Klinikum gegenüberstehen.

Landesweit hatten sich gestern Abend 21.000 Personen an 87 Kundgebungen und Aufzügen beteiligt, wie die Polizei mitteilte. Die überwiegende Anzahl der Protestierenden missachtete laut Polizei während der Zusammenkünfte die geltenden Infektionsschutzregeln. Die Polizei sprach 159 Platzverweise und 39 Strafanzeigen aus. Außerdem erstattete sie 172 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. Sie stellte die Identität von 217 Teilnehmenden fest.

In Jena waren auch Menschen gegen die regelmäßigen Proteste gegen die Coronamaßnahmen auf der Straße. Unter dem Motto „Ausspaziert“ hatte das Bündnis „Jena solidarisch“ zu Kundgebungen an ver­schie­denen Orten in der Innenstadt aufgerufen. Die Veranstalter hatten nach Angaben der Stadt Aus­nahmegenehmigungen für die Versammlungen. Laut Thüringer Coronaverordnung sind Kundge­bungen derzeit eigentlich auf 35 Menschen begrenzt.

Auf der Hauptkundgebung am Marktplatz steuerte auch ein UKJ-Mediziner einen Redebeitrag bei. Der Leiter der Geburtsmedizin, Ekkehard Schleußner, rief zum Impfen gegen COVID-19 auf. © dpa/aerzteblatt.de

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