Medizin
EMA: COVID-19-Impfung in Erkältungssaison sinnvoll
Dienstag, 18. Januar 2022
Amsterdam – Sollten wiederholte Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 zumindest für einige Risikogruppen erforderlich sein, wäre es wünschenswert, diese mit der Erkältungssaison zu synchronisieren – ähnlich wie bei der Grippeschutzimpfung. Das hat Marco Cavalieri von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) heute auf einer EMA-Pressekonferenz erklärt.
Damit könnte die Immunantwort zu dem Zeitpunkt gesteigert werden, an dem sie gebraucht würde, betonte der Leiter der Abteilung Biologische Gesundheitsbedrohungen und Impfstoffstrategie der EMA.
Aktuell sieht die Behörde keinen Grund, wie Cavalieri ausführte, multiple Boosterimpfungen in sehr kurzen Abständen vorzunehmen. Diese Empfehlungen beziehen sich nicht auf die 3. Impfung mit den derzeit in der Europäischen Union (EU) verfügbaren Impfstoffen. Zu dieser riet der EMA-Experte ausdrücklich.
Cavalieri betonte außerdem, dass der EMA zu einer möglichen Durchführung einer 4. Impfung aktuell keine Daten vorlägen. Weder klinische Daten noch Real-World-Daten würden gegenwärtig für eine 4. Impfung der Allgemeinbevölkerung mit den derzeit erhältlichen Impfstoffen sprechen, führte er aus. Sobald neue Daten verfügbar wären, würde die EMA ihre Empfehlungen überarbeiten.
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Cavalieri verwies bei der Einschätzung auch auf eine Tagung des International Coalition of Medicines Regulatory Authorities (ICMRA) – einen Zusammenschluss internationaler Zulassungsbehörden. Dort seien die Mitglieder zu dem gleichen Schluss gekommen, dass aus globaler Sicht multiple Boosterimpfungen in sehr kurzen Abständen auf lange Sicht nicht sinnvoll seien.
Zum einen stelle dies eine organisatorische Herausforderung dar und könnte zu einer Ermüdung der Bevölkerung führen. Zum andern lägen kaum Erfahrungen für ein solches Vorgehen mit anderen Erkrankungen vor. © aks/aerzteblatt.de

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