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Ärzteschaft

Digitalisierung stößt bei Ärzteschaft auf große Skepsis

Mittwoch, 19. Januar 2022

/peshkov, stock.adobe.com

Hamburg – Digitale Gesundheitslösungen sind noch immer weit davon entfernt, flächendeckend ein­ge­setzt zu werden. Zudem stößt die Digitalisierung im Gesundheitswesen bei vielen Ärzten weiterhin auf große Skepsis. Das zeigt der heute vorgestellte Digitalisierungsreport 2021.

Laut des Reports, für den von der DAK-Gesundheit und der Ärzte Zeitung knapp 600 Ärzte und Psycho­thera­peuten befragt wurden, fühlt sich die Mehrheit nicht ausreichend auf die Nutzung digitaler Gesund­heitslösungen der Telematikinfrastruktur (TI) vorbereitet.

Mit 44 Prozent der ambulant tätigen und 47,8 Prozent der in Krankenhäusern tätigen fühlt sich fast die Hälfte der Ärztinnen und Ärzte überfordert. Ein knappes weiteres Drittel gab jeweils an, sich noch „lang­sam zu orientieren“. Nur circa jeder zehnte Mediziner gab an, sich gut oder perfekt auf die Nutzung von TI-Anwendungen vorbereitet zu fühlen.

Zwar kannte der Großteil der Befragten die wichtigsten digitalen Gesundheitslösungen, hatte sie zum Zeitpunkt der Befragung aber noch nicht eingesetzt. Grundsätzlich glaubt eine deutliche Mehrheit (65,7 Prozent) der ambulant tätigen Leistungserbringer nicht, dass die Digitalisierung zu einer Verbesserung der Abläufe in den Praxen führen wird.

Im klinischen Bereich werden die Chancen der Digitalisierung hingegen deutlich stärker wahrgenommen – immerhin 58 Prozent gaben an, Verbesserungen im Versorgungsalltag zu erwarten.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Ärzteschaft bei der Digitalisierung nicht mitgenommen wurde,“ sagte Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. Offenbar bestünde ein „großes Akzeptanz­problem“.

Angesichts der Schlüsselrolle der Ärzteschaft für eine erfolgreiche Digitalisierung müsse man die Sorgen und Nöte ernst nehmen. Er sprach sich in diesem Zusammenhang für eine gemeinsame Digitalisierungs­strategie und eine neue Qualität der Zusammenarbeit aus.

„Um die Digitalisierung im Gesundheitswesen gemeinsam zu gestalten, sind deshalb zwei Punkte für die neue Ampel-Regierung entscheidend: Erstens eine ehrliche und schnelle Bestandsaufnahme, wo die Probleme bei der Digitalisierung liegen. Auf dieser Grundlage sollten Maßnahmen im Sinne der digitalen Versorgung erarbeitet werden. Zweitens müssen die Governancestrukturen optimiert werden“, betonte Storm.

Insbesondere die im Koalitionsvertrag vereinbarte Umgestaltung der gematik zur Gesundheitsagentur erfordere eine stärkere Einbindung der Selbstverwaltungspartner. © aha/aerzteblatt.de

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