Ausland
Japan verhängt erneut den Quasi-Notstand
Mittwoch, 19. Januar 2022
Tokio – Japan hat wegen eines drastischen Wiederanstiegs der Coronaneuinfektionen erneut den Quasi-Notstand über Tokio sowie ein Dutzend weiterer Präfekturen verhängt. Das beschloss die Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida heute.
Die Hauptstadt des Landes registrierte am selben Tag eine Zahl von 7.377 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Landesweit stieg die Zahl der Neuinfektionen auf den Höchststand von mehr als 38.000 Fällen. Inzwischen dominiert auch in der drittgrößten Volkswirtschaft, die jetzt die bereits sechste Coronawelle erlebt, die Variante Omikron.
Mit dem Quasi-Notstand können die Gouverneure die Betreiber von Restaurants und Bars auffordern, früher zu schließen und den Ausschank von Alkohol entweder einzustellen oder zu begrenzen. Japan verzichtet damit schon seit Beginn der Pandemie weiterhin auf einen Lockdown mit harten Ausgangssperren wie in anderen Ländern.
Die Maßnahmen treten übermorgen in Kraft und gelten bis zum 13. Februar. Tokios Börse stürzte aus Sorge über Folgen der neuen Infektionswelle für die Wirtschaftserholung auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten.
Japan steht vor ähnlichen Problemen wie Europa und die USA. Es drohen personelle Ausfälle in wichtigen Wirtschaftsbereichen. Aus diesem Grund wurde der Beginn der Boosterimpfungen für einige Bereiche vorgezogen.
Zudem wurde die Quarantänedauer von 14 Tagen auf jetzt zehn Tage verkürzt. Zugleich gilt weiter ein striktes Einreiseverbot. Derweil steigt die Zahl der Coronapatienten auf den Intensivstationen wieder an, allerdings noch vergleichsweise leicht. © dpa/aerzteblatt.de

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