Ärzteschaft
Medizinische Fachangestellte protestieren weiter für bessere Bezahlung
Donnerstag, 20. Januar 2022
Berlin – Medizinische Fachangestellte (MFA) und zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) wollen in der kommenden Woche erneut für eine mehr Geld und eine bessere Anerkennung ihrer beruflichen Leistungen protestieren.
Beide Berufsgruppen sind seit Beginn der Coronapandemie zusätzlichen Belastungen ausgesetzt. Der Verband medizinischer Fachberufe (VMF) befürchtet, dass diese sich durch die Omikronwelle weiter verschärfen könnten.
„Viele MFA sind restlos ausgelaugt“, sagte VMF-Verbandspräsidentin Hannelore König „Seit Beginn der Pandemie hatten sie keine Zeit, um die eigenen Ressourcen aufzufüllen.“ Denn in Zeiten sinkender Inzidenzen hätten sie direkt oder in der Vor- und Nachbereitung der inzwischen mehr als 77 Millionen Coronaimpfungen mitgewirkt.
Die ohnehin schlechte Stimmung unter den MFA habe dementsprechend inzwischen einen neuen Tiefpunkt erreicht: „Viele halten nur noch durch, weil sie ihre Kollegen nicht im Stich lassen wollen“, warnte König.
Um nach der Pandemie die normale ambulante Versorgung in den Arztpraxen sicherzustellen, müsse deshalb die Wertschätzung und Bezahlung der MFA unbedingt verbessert und bereits bei den Honorarverhandlungen zwischen Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen die zeitnahe Gegenfinanzierung der Tarifsteigerung sowie eine Tarifbindung festgelegt werden.
Zudem soll die Protestaktion am 26. Januar 2022 in Berlin auch auf die Situation der 200.000 ZFA aufmerksam machen. „Die Arbeitsbelastung bei den ZFA ist durch die verstärkten Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen deutlich gestiegen, der Stressfaktor durch die Pandemie, die vielen Terminverschiebungen und das veränderte Patientenverhalten sehr hoch“, so König.
Ihre Kritik: ZFA seien ebenso wie MFA in der ambulanten Versorgung unverzichtbar und würden von der Öffentlichkeit und den Verantwortlichen in der Politik nicht gesehen. „Auch wenn es schwache Signale zu Bonuszahlungen aus dem Bundesministerium für Gesundheit gibt, haben wir unser Ziel noch nicht erreicht“, resümierte die VMF-Präsidentin. © hil/sb/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema



Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.