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RKI blickt detaillierter auf COVID-19-Patienten mit Symptomen

Freitag, 21. Januar 2022

/picture alliance, Bernd Thissen

Berlin – Angesichts der sich weiter aufbauenden Omikron-Welle nimmt das Robert-Koch-Institut (RKI) in Auswertungen zur Coronalage verstärkt die Krankheitslast durch COVID-19 in den Blick. Die Experten weisen neuerdings im Coronawochenbericht Schätzungen zu Infizierten mit COVID-19-Krankheitssymp­to­men verschiedener Schwere aus, wie aus dem RKI-Wochenbericht von gestern Abend hervorgeht.

Entsprechende Inzidenzschätzungen beruhen auf schon länger bestehenden Systemen des Instituts, mit denen die Entwicklung von akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung überwacht wird. Eines davon zum Beispiel speist sich aus Informationen aus der Bevölkerung.

Spezifisch für COVID-19 liegen damit nun auch Schätzwerte zu Fällen unterhalb der Schwelle von Kran­kenhausaufnahmen vor, etwa die Häufigkeit von Arztbesuchen: 178 pro 100.000 Einwohner in der Woche bis 16. Januar, wie es im Bericht heißt.

Für den gleichen Zeitraum wurde geschätzt, „dass in etwa 0,4 bis 1,2 Prozent der Kinder und Jugendli­chen bis 14 Jahre und 0,5 bis 1,1 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jah­ren an COVID-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung erkrankte“. Für Krankenhausauf­nahmen in der vergangenen Woche wird eine Gesamtzahl von 3.900 angenommen.

„Die Systeme sind weitgehend unabhängig von Teststrategien, dem Testverhalten in der Bevölkerung und im Gesundheitswesen und der Verfügbarkeit von Tests“, heißt es im Bericht über die Quellen. Sie hätten allerdings eine eingeschränkte geografische Auflösung.

Hintergrund für die Einführung der ergänzenden Daten ist, dass die Meldungen zur Zahl der Menschen mit positivem PCR-Test wegen der hohen Belastung in der Omikron-Welle nach RKI-Einschätzung unvoll­ständiger werden. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit. Das RKI rechnet da­mit, dass der maximale Ausschlag der Omikron-Welle in Deutschland durch Meldedaten voraussichtlich nicht genau bemessen werden kann.

Eine komplette Erfassung aller Infizierten war laut dem Institut aber nie angestrebt. Es betont auch jetzt: Die Meldedaten würden nicht irrelevant. Sie blieben wichtig für das Management und Entscheidungen über Maßnahmen vor Ort.

Die Größenordnung und die entscheidenden Trends in der epidemiologischen Entwicklung würden wei­ter zuverlässig angezeigt. Die zusätzlichen Daten gewinnen dem Institut zufolge aber besondere Bedeu­tung. Es pocht seit langem darauf, dass man sich bei Lageeinschätzungen nicht auf einzelne Indikatoren stützen sollte.

Was bisher schon vorlag, sind unter anderem Daten zu Coronaintensivpatienten aus dem DIVI-Intensivre­gis­ter. Demzufolge ist auf Intensivstationen bislang noch keine Umkehr des rückläufigen Trends zu er­kennen, die Zahl der dort behandelten Patienten sank laut Tagesreport von gestern weiter auf 2.447. Das RKI schreibt jedoch, dass sich das derzeitige Infektionsgeschehen dort wohl erst verzögert zeige.

Das RKI weist außerdem schon länger eine Inzidenz von COVID-19-Krankenhausaufnahmen aus, die je­doch das Manko relativ großen Meldeverzugs hat. Mit der Omikron-Variante und den nach ersten Er­kenntnissen wohl weniger schwerwiegenden Verläufen im Vergleich zu Delta befürchten Fachleute allerdings eine zunehmende Belastung für Normalstationen.

Der Anteil der Omikron-Variante in Deutschland hat sich laut dem RKI-Bericht nun noch weiter gestei­gert. In den Meldedaten aus den Bundesländern betrug er in der vergangenen Woche knapp 90 Prozent.

Angesichts dieser sehr starken Verbreitung sei der Zusatznutzen von variantenspezifischen PCR-Tests „eingeschränkt“, hieß es. Wegen der begrenzten Testkapazitäten sowie weiter stark ansteigender Fallzah­len sei es sinnvoll, PCR-Tests zu Diagnosezwecken zu bevorzugen. © dpa/aerzteblatt.de

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