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Ausland

Omikron und Olympia stellen Chinas Null-COVID-Strategie auf die Probe

Montag, 24. Januar 2022

/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Koki Kataoka

Peking – Die Omikron-Variante des Coronavirus und die Vorbereitung der Olympischen Winterspiele in Peking stellen Chinas rigorose Null-COVID-Strategie auf die Probe. Gestern, weniger als zwei Wochen vor Olympia-Beginn, ordneten die Behörden in der Nähe des Austragungsortes Massentestungen an. Alle zwei Millionen Bewohner des Bezirks Fengtai sollen wegen eines dort aufgetretenen Infektionsherds auf Corona getestet werden.

Nach Angaben der Olympia-Organisatoren gibt es auch in der speziell eingerichteten „Olympia-Blase“, einem für die Öffentlichkeit gesperrten Bereich, zahlreiche Coronafälle. Landesweit hatte es zuletzt meh­rere kleine Infektionsherde gebeben.

In Peking waren in den vergangenen Wochen nach offiziellen Anga­ben 46 Ansteckungen festgestellt worden. Fengtai im Süden der Hauptstadt soll das Zentrum des Aus­bruchs sein, in dem Bezirk wurden demnach zuletzt sechs Neuinfektionen gemeldet. Die Massentes­tung sollte noch gestern beginnen.

China verfolgt bei der Pandemiebekämpfung eine rigorose Strategie, um Ansteckungen möglichst zu verhindern. Mit lokal begrenzten Lockdowns und Massentestungen gelang es den Behörden bislang, immer wieder einzelne Coronaausbrüche unter Kontrolle zu bringen. „Wir müssen alles tun, um die Aus­breitung so schnell wie möglich zu stoppen, indem wir entschlossene, strenge und entschiedene Maß­nah­men ergreifen“, bekräftigte Xu Hejian, Sprecher der Pekinger Stadtregierung.

Fengtai liegt rund 20 Kilometer entfernt vom Austragungsort der Olympischen Wettbewerbe im Free­style-Skiing und Snowboarding. Die Winterspiele beginnen am 4. Februar, einige Athleten sowie interna­tionale Delegierte und Medienvertreter sind bereits in Peking eingetroffen.

Für die Spiele haben die Behörden zum Schutz vor Corona eine fast 200 Kilometer lange Zone zur abge­schotteten „Olympia-Blase“ erklärt. Bei den ersten Ankömmlingen in dem Gebiet wurden nach Angaben der Organisatoren jedoch bereits 72 Coronafälle festgestellt. Die Infizierten dürfen ihre Zimmer nicht verlassen, bis sie wieder negativ getestet werden.

Nach heftigen Debatten um die Coronatests bei den Winterspielen haben die Olympia-Organisatoren die strikten Regeln etwas gelockert. Kern der heute vom Internationalen Olympischen Komitee veröffentlich­ten Vorgaben ist die Festlegung des umstrittenen CT-Werts (Cycle Threshold) für einen positiven Test auf unter 35.

Je niedriger dieser Wert ist, als umso ansteckender gilt eine Person. In Deutschland liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ein positiver Befund erst bei einem CT-Wert von unter 30 vor. In China ist dieser Wert eigentlich auf 40 festgelegt.

Wegen der bislang unterschiedlichen und teils unklaren Vorgaben hatten Athleten und Funktionäre die Sorge geäußert, dass viele vor ihrer Abreise negativ getestete Sportler nach ihrer Ankunft positiv getestet werden könnten. Die Anpassung des Grenzwerts dürfte eine Reaktion auf diese Kritik sein. © dpa/afp/aerzteblatt.de

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