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Adipositaspatienten nehmen unter Pandemiebedingungen oft zu

Mittwoch, 26. Januar 2022

/nimito, stock.adobe.com

Dresden/Chemnitz/Leipzig – In Sachsen haben während der Coronapandemie zahlreiche Adipositas­patienten zugenommen. Im Schnitt seien es etwa fünf Kilogramm gewesen, wie es auf Nachfrage von den Kliniken Dresden und Chemnitz hieß und wie die Uniklinik Leipzig jüngst mitteilte. Als Ursachen sehen die Mediziner vor allem die Einschränkungen durch die Coronaschutzmaßnahmen.

„Viele unserer Patienten geben die mangelnden Bewegungsmöglichkeiten aufgrund geschlossener Fit­ness­studios oder Schwimmhallen an“, sagte Jana Hoyer, leitende Psychologin des Adipositaszentrums des Klinikums Dresden.

Zudem sei es bei einigen Patienten zu einer Doppelbelastung durch Homeoffice und Homeschooling gekommen. „So blieb wenig Spielraum, sich intensiv mit Ernährung und Bewegung auseinanderzusetzen und gesündere Gewohnheiten zu etablieren.“

Uwe Lindner, Klinikleiter für Endokrinologie und Diabetologie in Chemnitz, berichtete von gesteigertem Essen als Kompensationsversuch für häuslichen Stress, Frustration und Depression. Die Coronapandemie brachte zudem die Behandlungsmöglichkeiten für Adipositaspatienten vorüber­gehend ins Stocken.

Am Klinikum Chemnitz seien etwa chirurgische Eingriffe verschoben worden. Mehr als 50 Adipositas­pa­tienten würden derzeit auf ihren OP-Termin warten, hieß es. Laufende Therapien mussten zeitweise über das Telefon oder über Videokonferenzen angeboten werden, was die Absprachen weniger verbindlich machte und letztlich die Effektivität der Therapie minderte, wie es hieß.

Im Adipositaszentrum des Leipziger Klinikums St. Georg habe man aus den Einschränkungen heraus je­doch weitere Therapiemöglichkeiten erschlossen. Durch die Onlinetherapie sei etwa die Analyse der Essensvoräte von Patienten zu Hause möglich geworden.

„Die Akzeptanz dieser Angebote war trotz vereinzelter Skepsis anfangs gut und stieg zwischen 2020 und 2022 deutlich an“, berichtete Arved Weimann, Leiter des Adipositas-Zentrums am St. Georg. Zudem hätten Patienten im Schnitt nicht wie in anderen Einrichtungen zugenommen.

Der Gewichtsver­lust habe trotz der Einschränkungen rund 22 Prozent des Ausgangsgewichts betragen. Das sei noch mehr als im Vergleich zur Zeit vor Corona. Im Verlauf der Pandemie sei außerdem erkennbar gewesen, dass die Patienten immer besser mit den Einschränkungen umgingen und zunehmend etwa auf Online­angebote zur Bewegung zurückgriffen. © dpa/aerzteblatt.de

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