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Medizin

US-Studie: Myokarditisrate nach mRNA-Impfung auch bei Frauen erhöht

Mittwoch, 26. Januar 2022

/SciePro, stock.adobe.com

Atlanta – Eine COVID-19-Impfung mit einem mRNA-Vakzin ist einer US-Studie zufolge in verschiedenen Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern mit einem erhöhten Myokarditisrisiko assoziiert. Am ausge­prägtesten sei die Risikoerhöhung nach der 2. Impfdosis bei männlichen Jugendlichen, liege aber auch bei jungen Frauen über den zu erwartenden Werten, wie die Autoren in JAMA berichten (2022; DOI: 10.1001/jama.2021.24110).

Die Studie basiert auf den Meldungen an das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS), dem Nebenwirkungserfassungssystem in den USA.

Im Zeitraum von Dezember 2020 bis August 2021 seien in den USA rund 193 Millionen Personen ab 12 Jahren mit den mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer (BNT162b2) oder Moderna (mRNA-1273) geimpft worden, schreiben Dr. Matthew Oster von den Centers for Disease Control and Prevention, (CDC) Atlanta, und seine Kollegen.

Myokarditis innerhalb von 7 Tagen

Dem VAERS wurden insgesamt 1.991 Fälle von Myokarditis gemeldet, die innerhalb von 7 Tagen nach der COVID-19-Impfung aufgetreten waren; 1.626 davon erfüllten die Falldefinition einer Myokarditis.

Laut den Autoren waren die Impflinge, die eine Myokarditis entwickelten, im Schnitt 21 Jahre alt – die Spanne reichte von 6 bis 31 Jahren. Symptome zeigten sich median 2 Tage nach der Impfung und 82 % der Betroffenen waren Männer.

„Die Myokarditisraten innerhalb von 7 Tagen nach der COVID-19-Impfung lagen in mehreren Alters­klassen und bei beiden Geschlechtern über den zu erwartenden Raten“, berichten Oster und seine Co-Autoren.

Männliche Jugendliche am stärksten gefährdet

Am höchsten waren die Myokarditisraten bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern jeweils nach der 2. Impfung: Bei den 16- bis 17-Jährigen kam es pro Million verimpfter Dosen von BNT162b2 zu 105,9 Myokarditisfällen, bei den 12- bis 15-Jährigen waren es 70,1.

Von den jungen Männern im Alter von 18 bis 24 Jahren erkrankten nach einer Zweitimpfung mit dem BNT162b2-Vakzin 52.4 und mit dem mRNA-1273-Vakzin 56.3 pro Million Impfdosen an einer Myokar­ditis.

Erkrankungsrate auch bei Frauen erhöht

Auch wenn signifikant weniger Frauen nach einer COVID-19-Impfung eine Myokarditis entwickelten, lagen die Myokarditisraten auch bei ihnen zum Teil über den zu erwartenden Werten.

Am höchsten waren die Myokarditisraten bei ihnen ebenfalls nach der 2. Impfung und im Alter von 16 und 17 Jahren (10,98 pro Million BNT162b2-Dosen). Bei den 12- bis 15-Jährigen lag die Rate bei 6,3 pro Million BNT162b2-Dosen. Und von den jungen Frauen von 18 bis 24 erkrankten 6,87 pro Million mRNA1273-Dosen an einer Myokarditis.

Warnsignale in Blut, EKG und MRT

In einer Gruppe von 826 männlichen Geimpften, für die detailliertere klinische Informationen vorlagen, zeigte sich außerdem, dass Myokarditispatienten zu 98 % erhöhte Troponinwerte, zu 72 % Auffälligkeiten im EKG und zu 72 % Anomalien im Herz-MRT aufwiesen.

Etwa 96 % von ihnen mussten stationär behandelt werden. 87 % hatten bei der Entlassung aus dem Kran­kenhaus keine Symptome mehr. Zur Behandlung der Myokarditis wurden am häufigsten nicht-steroidale Antirheumatika eingesetzt. © nec/aerzteblatt.de

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