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Ärzteschaft

Mehr Männer an Fibromyalgie erkrankt als gedacht

Donnerstag, 27. Januar 2022

/freshidea, stock.adobe.com

Berlin – Fibromyalgie betrifft offenbar mehr Männer als bislang angenommen. Das berichtet die Deu­tsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) auf Basis von Daten ihres Praxisregisters Schmerz.

Die Identifizierung entsprechender anonymisierter Patientenfälle im Register erfolgte laut Fachge­sell­schaft retrospektiv auf Basis international etablierter diagnostischer Parameter. Insgesamt 15.211 Patienten mit Fibromyalgie wurden identifiziert und analysiert.

Obwohl die Fibromy­algie als eine Erkran­kung gelte, die vorwiegend Frauen betreffe, seien 14,3 Prozent der identifizierten Patienten Männer, hieß es von der DGS. Besonders auffällig sind demnach die im Ver­gleich zur Gesamtpopulation des Registers überpropor­tional auftretenden psychischen Belastungen dieser Patienten.

Patienten mit Fibromyalgie leiden der Analyse zufolge deutlich häufiger unter schwerwiegenden Ein­schränkungen der Lebensqualität und Schlafstörungen als andere im Praxisregister Schmerz erfasste Patienten mit chronischen Schmerzen.

Besonders deutlich sei der Unterschied im Hinblick auf Suizidgedanken: Während von den Patienten mit Fibromyalgie 15,7 Prozent Suizidgedanken angäben, seien es in der Gesamtpopulation 1,3 Prozent, er­läuterte Michael Überall, Vizepräsident der DGS.

Die DGS hat das Praxisregister Schmerz 2014 eingerichtet. Ende vergangenen Jahres umfasste es Daten aus 353.056 Behandlungsfällen. Die umfasst Informationen zu den Ursachen, Auslösern, Beschwerden und Behandlungsformen von Menschen mit chronischen Schmer­zen.

„Das Register erlaubt nicht nur zielgerichtete Evaluationen von Wirksamkeit und Verträglichkeit verschie­denster therapeutischer Maßnahmen und Verfahren unter Alltagsbedingungen, sondern auch spezifischer schmerzmedizinischer Krankheitsbilder und deren Auswirkungen auf die davon Betroffenen“, erläuterte Überall. © hil/aerzteblatt.de

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