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Politik

Ampel will Ärzteschaft besser in Digitalisierung einbinden

Mittwoch, 2. Februar 2022

/Thomas Andreas, stockadobecom

Berlin – Die Ärzteschaft solle bei der weiteren Digitalisierung im Gesundheitswesen besser einbezogen und mitgenommen werden. Diesbezüglich könne er ein „klares Bekenntnis“ für die Ampelkoalition abge­ben, betonte heute Andrew Ullmann (FDP), Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages.

Im Rahmen einer Diskussionsrunde der Interessengemeinschaft Betriebliche Krankenversicherung (BKV) sagte Ullmann, selbst Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, internistische Onkologie und Infektiolo­gie, er befürchte seitens der Ärzteschaft keine „standespolitische Sackgasse“ bei der Digitalisierung.

Aus seiner Sicht sei von der Mehrheit der Ärzte erkannt worden, dass es besser sei, mitzubewegen als bewegt zu werden. Wolle man den Digitalisierungsrückstand in Deutschland aufholen, dürfe die Coro­napandemie keine Ausrede sein.

Kritik übte Ullmann an der Gematik. Diese habe aus seinem Blickwinkel als Arzt nicht das geliefert, was er erwartet habe. Insbesondere die Vorgänge rund um das elektronische Rezept (E-Rezept) würden ver­anschaulichen, dass die staatliche Entwicklung von IT-Lösungen eher abzulehnen sei. Zudem müsse man die Fehlerkultur im Rahmen der Digitalisierung optimieren – unausgereifte Instrumente dürften nicht per Zwang in die Versorgung gepresst werden.

Dem stimmte Benjamin Plocher, Vorstandsvorsitzender des BKV, zu. Aus Vorgängen wie rund um das E-Rezept müsse man lernen. Künftig müsse es umfassende Testphasen mit vorab definierten „quality gates“ geben. „Staats-Apps“ wie beim E-Rezept sollten zudem eine Ausnahme bleiben.

Sowohl Ullmann als auch Plocher äußerten sich zudem zur Zukunft der elektronischen Patientenakte (ePA). Plocher verwies darauf, dass bei den Betriebskrankenkassen die Nutzerzahlen bislang im unteren einstelligen Bereich verharren würden. Dies zeige klar, dass man bezüglich des Nutzens für Patienten und Ärzte noch deutlich nachlegen müsse. Bislang biete die ePA wenig mehr als einen „digitalen Aktenschrank“.

Zwar stelle die Digitalisierung neben der Pflege eines der im Bundesgesundheitsministerium (BMG) priorisierten Themenfelder dar, so Ullmann, eine Prognose, wann die im Koalitionsvertrag vorgesehene Umstellung der ePA auf ein Opt-Out-Verfahren erfolgt, wage er aber nicht. Hier sei noch „keine seriöse Vorhersage“ möglich. © aha/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #550935
Arco
am Mittwoch, 2. Februar 2022, 19:20

Wofür bezahlen wir eigentlich diese Experten ?

Die Einführung der Ti ist so umstritten wie teuer. Seit Jahren sind hunderte von Experten in der KBV, der gematik, den Ministerien und den IT-Unternehmen mit der Konstruktion der TI befasst. Zig Milliarden Beitragsgelder und Steuergelder wurden eingesetzt...
bis heute ist das System bis auf die Verwaltungsentlastung der GKV durch dem Stammdatenabgleich nicht nutzbringend, zeitsparend, ressourcenschonend oder für die Arbeitskräfte im Gesundheitswesen auch nur im Ansatz nutzbringend.
Zynisch empfinde ich die Aussage "Es sei von der Mehrheit der Ärzte erkannt worden, dass es besser sei, mitzubewegen als bewegt zu werden." Die Mehrheit ist wie eine Herde Maulesel frustriert, abgestumpft und lässt jeden finanziellen und bürokratischen Nonsens über sich ergehen, aus Mangel an Alternativen.
Den Beweis für die Stümperhaftigkeit der sog. "Experten" belegt der Satz: "Aus Vorgängen wie rund um das E-Rezept müsse man lernen. Künftig müsse es umfassende Testphasen mit vorab definierten „quality gates“ geben." Da kann ich nur noch mauleselhaft den Kopf schütteln....
und denke: Gottseidank sind es nur noch wenige Jahre als Kassenarzt !
LNS
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