Ärzteschaft
Neue S2k-Leitlinie zur Labordiagnostik akuter und progredienter Nierenerkrankungen
Freitag, 4. Februar 2022
Berlin – Das akute Nierenversagen und chronisch progrediente Nierenerkrankungen sind in der ambulanten und stationären Versorgung häufig – sie bleiben aber oft zunächst unerkannt, weil sie häufig zu Beginn wenig Symptome auslösen.
Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) und die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) haben daher zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und der Deutschen Gesellschaft für Urologie sowie einer Patientenvertreterin eine interdisziplinäre S2k-Leitlinie „Rationelle Labordiagnostik zur Abklärung Akuter Nierenschädigungen und Progredienter Nierenerkrankungen“ erarbeitet und diese auch finanziert.
Laut den Autoren weiß weniger als ein Drittel der Betroffenen von ihrer Erkrankung und nur zwei Drittel davon sind in ärztlicher Behandlung. Die Leitlinie richtet sich an ambulant und stationär tätige Ärzte und gibt Empfehlungen für die stufenweise Labordiagnostik aus Blut und Urin.
„Ziel der Leitlinie ist es, akute und chronisch progrediente Nierenerkrankungen durch differenzierten Einsatz geeigneter Laborparameter frühzeitig zu erkennen“, so die Autoren. Außerdem geht es um die Verlaufsbeurteilung von Nierenfunktionsstörungen insbesondere bei allgemeinmedizinischen und internistischen Erkrankungen.
Die Leitlinie gibt Empfehlungen unter anderem zu diversen Messgrößen der Nierenfunktion, der Gerinnungs-, Komplement- und Autoimmundiagnostik und der Einordnung von Biomarkern.
Wichtig ist den Autoren die Früherkennung von Nierenerkrankungen und deren Differenzierung unter anderem bei Diabetes und Hypertonie.
Außerdem behandeln sie die Erkennung der rapid progressiv verlaufenden Glomerulonephritis als nephrologischen Notfall und geben Hinweise zur Nephropharmakologie und Vermeidung von Nephrotoxizität. Therapeutische Maßnahmen sind nicht Inhalt der Leitlinie. © hil/aerzteblatt.de

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