Politik
Neue STIKO-Empfehlung: Nuvaxovid aufgenommen, zweite Boosterung für bestimmte Gruppen
Dienstag, 15. Februar 2022
Berlin – Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat den Proteinimpfstoff Nuvaxovid des Unternehmens Novavax in den Reigen der empfohlenen Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 aufgenommen. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) heute via STIKO-App mit.
Demnach empfiehlt die STIKO in der 18. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung Nuvaxovid nun neben den bisherigen COVID-19-Impfstoffen zur Grundimmunisierung von Personen ab 18 Jahren. Der Abstand zwischen den Impfdosen soll mindestens drei Wochen betragen. Die Anwendung von Nuvaxovid während der Schwangerschaft und Stillzeit wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen.
Personen mit Immunschwäche, die eine medizinische Kontraindikation gegenüber COVID-19-Impfstoffen aufweisen oder die auf die bisher verfügbaren Impfstoffe keine messbare Immunantwort entwickelt haben, können den Informationen zufolge mit dem Proteinimpfstoff geimpft werden.
Nuvaxovid kann laut STIKO auch bei Personen, die eine medizinische Kontraindikation gegen einen COVID-19-Impfstoff haben, im Rahmen eines heterologen Impfschemas zur Grundimmunisierung genutzt werden. Und obwohl Nuvaxovid bisher nicht zur Auffrischimpfung zugelassen ist, kann der Impfstoff bei einer Kontraindikation gegenüber mRNA-Impfstoffen zur Auffrischimpfung verwendet werden, schreibt das RKI in einer Mitteilung.
Wie die Behörde weiter erklärte, kann Nuvaxovid gleichzeitig mit einem Influenza-Totimpfstoff verabreicht werden. Für die Gabe von anderen Totimpfstoffen sowie Lebendimpfstoffen sei ein Abstand von mindestens 14 Tagen vor und nach der Impfung mit Nuvaxovid einzuhalten, hieß es.
Mit der 18. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung empfiehlt die STIKO für gesundheitlich besonders gefährdete oder exponierte Personengruppen darüber hinaus eine zweite Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach abgeschlossener Grundimmunisierung und erfolgter ersten Auffrischimpfung.
Zu den Gruppen gehören beispielsweise Menschen ab 70 Jahren, Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Dazu zählen laut STIKO auch Menschen mit Immunschwäche ab fünf Jahren sowie Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen.
Die zweite Auffrischimpfung soll bei gesundheitlich gefährdeten Personengruppen frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die zweite Auffrischimpfung frühestens nach sechs Monaten erhalten.
In begründeten Einzelfällen kann der STIKO zufolge die zweite Auffrischimpfung bereits nach frühestens drei Monaten erwogen werden. Es soll dabei „vorzugweise“ der mRNA-Impfstoff verabreicht werden, der bei der Grundimmunisierung bzw. der ersten Auffrischimpfung zur Anwendung gekommen ist.
Personen der aufgeführten Gruppen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, wird von der STIKO keine weitere Auffrischimpfung empfohlen.
Mit der 18. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung rät die STIKO auch eine Auffrischimpfung mit Comirnaty für 5- bis 11-jährige Kinder an, die aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung haben.
Eine Auffrischimpfung soll dann frühestens sechs Monate nach abgeschlossener Grundimmunisierung verabreicht werden. Kinder mit Immundefizienz sollen die erste Auffrischimpfung im Abstand von mindestens drei Monaten zur Grundimmunisierung erhalten. © may/EB/aerzteblatt.de

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