Politik
Pembrolizumab nützt in Kombination mit Chemotherapie bei fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre
Mittwoch, 16. Februar 2022
Köln – Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre können von einer Behandlung mit dem Wirkstoff Pembrolizumab in Kombination mit einer Chemotherapie profitieren. Das berichtet eine Arbeitsgruppe des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Bei der Behandlung geht es darum, die belastenden Symptome der typischerweise schnell voranschreitenden Erkrankung zu bekämpfen und das Leben bei möglichst hoher Lebensqualität um einige Monate zu verlängern. Die bisherigen Therapien konnten dies laut der IQWiG-Arbeitsgruppe kaum leisten.
Pembrolizumab ist in in Kombination mit einer Platin- und Fluoropyrimidin-basierten Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung lokal fortgeschrittener oder metastasierter, nicht kurativ behandelbarer Ösophaguskarzinome zugelassen, und zwar für drei Typen von Speiseröhrenkrebs: das Plattenepithelkarzinom (30 bis 40 Prozent aller Fälle), das HER2-negative Adenokarzinom, das mit gut 60 Prozent aller Fälle am häufigsten ist, und das seltene sogenannte HER2-positive Adenokarzinom.
Der Hersteller reichte in seinem Dossier für die erste Patientengruppe Daten aus der Studie „KEYNOTE- 590“ ein, für die zweite Gruppe zusätzlich Daten aus der Studie „KEYNOTE-062“ und für die dritte Gruppe keine Studiendaten.
zum Thema
- Kurzfassung der Nutzenbewertung
- Registrierung der KEYNOTE-590-Studie
- Registrierung der KEYNOTE-062-Studie
aerzteblatt.de
Beim häufigen HER2-negativen Adenokarzinom der Speiseröhre ist laut dem IQWiG in den Daten der Studien kein Effekt auf das Gesamtüberleben und auch in den anderen Endpunkten kein klinisch relevanter Unterschied erkennbar. Für Patienten mit HER2-positivem Adenokarzinom liegen keine bewertbaren Studiendaten vor. „Für diese beiden Gruppen ist daher ein Zusatznutzen nicht belegt“, hieß es aus dem IQWiG.
Anders beim Plattenepithelkarzinom: In der Studie KEYNOTE-590 überlebten die Betroffenen unter der neuen Behandlung im Median 13,9 Monate, im Kontrollarm dagegen 8,8 Monate.
„Insgesamt gibt es für die Erstlinienbehandlung lokal fortgeschrittener oder metastasierter, nicht kurativ behandelbarer Plattenepithelkarzinome der Speiseröhre einen Anhaltspunkt für einen erheblichen Zusatznutzen von Pebrolizumab in Kombination mit einer Platin- und Fluoropyrimidin-basierten Chemotherapie im Vegleich zu Cisplatin und 5-Fluorouracil“, lautet das Fazit des IQWiG. © hil/aerzteblatt.de

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