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Neues Konzept für digital-gestützte Schlagan­fallnachsorge in Leipzig

Freitag, 25. Februar 2022

/Kateryna_Kon, stock.adobe.com

Leipzig – Eine Arbeitsgruppe der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Leipzig und des Innovationszentrums für Computerassistierte Chirurgie (ICCAS) der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig hat ein Konzept für eine digital-gestützte Schlaganfallnachsorge entwickelt.

„Im Mittelpunkt steht eine verbesserte Betreuung nach einem Schlaganfall. Erstmals werden digitale Anwendungen eingesetzt, deren Chancen bisher ungenutzt blieben“, berichtet Dominik Michalski, Ober­arzt der Stroke Unit an der Leipziger Universitätsklinik. Er leitet das Projekt namens „PostStroke-Mana­ger“ gemeinsam mit dem Klinikdirektor Joseph Claßen und Galina Ivanova vom ICCAS.

Dieser „PostStroke-Manager“ ist ein digitales System, welches die alltagsüblichen Kommunikationswege nutzt, um eine koordinierte präventive Langzeit-Betreuung von Schlaganfallpatienten zu ermöglichen.

„Das System dient als Ergänzung zur Schlaganfalllotsen-Betreuung ab dem ersten Jahr nach dem Akut­ereignis, kann jedoch auch in Regionen ohne etabliertes Schlaganfalllotsen-Programm direkt nach dem Akutereignis eingesetzt werden“, informieren die Initiatoren auf der Internetseite des Projektes.

Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. In vielen Fällen ent­wi­ckelt sich daraus eine chronische Erkrankung mit anhaltenden Symptomen wie Lähmungen. Nach dem Aufenthalt im Akutkrankenhaus erfolgt die Weiterbehandlung laut der Arbeitsgruppe im Wesent­lichen durch Hausärzte, Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Rehabilitationseinrichtungen.

„Obwohl die Digitalisierung in der Medizin rasch voranschreitet, stellt der Post-Stroke-Manager deutsch­landweit das erste Projekt dar, das auf die Versorgungssituation von Schlaganfallpatienten fokussiert ist und hierfür moderne eHealth- und mHealth-Technologien nutzt“, erläutert Ivanova.

Die Entwickler des Konzepts haben typische Problemfelder in der Schlaganfallnachsorge aufgegriffen. „Aus Patientensicht verfolgen wir daher mehrere Ziele, zum Beispiel das Abmildern noch bestehender Schlaganfallsymptome durch eine individualisierte Therapie oder auch das frühzeitige Erkennen von Folgezuständen mit der Möglichkeit, die Behandlung entsprechend anzupassen“, sagte Michalski. Dafür erhalten die Patienten ein digital-gestütztes Nachsorgekonzept, das interdisziplinär und intersek­toral arbeitet.

Die Leipziger Arbeitsgruppe testet ihr Konzept jetzt in einer Machbarkeitsstudie. Das Projekt wird durch öffentliche Mittel des Freistaates Sachsen im Rahmen der Richtlinie „eHealthSax“ gefördert. Es besteht eine Kooperation mit der Selbstständigen Abteilung für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig und der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe. © hil/aerzteblatt.de

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