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Ärzteschaft

Humanitäre Hilfe für Ukraine

Dienstag, 1. März 2022

/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Visar Kryeziu

Berlin – Zahlreiche Verbände, Kammern, Gremien und Einrichtungen des Gesundheitswesens reagieren mit Betroffenheit, Wut, Unverständnis und Trauer auf die russische Invasion in der Ukraine. Zugleich laufen Initiativen für umfassende humanitäre Hilfe an.

Der Deutsche Hausärzteverband und seine Landesverbände verurteilen den völkerrechtswidrigen Über­fall Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste. Dieser Angriffskrieg sei durch nichts zu rechtfertigen und stürze Millionen unschuldige Menschen in unvorstellbares Leid. Vor dem Hintergrund der zu erwar­tenden Flüchtlingsströme aus dem Kriegsgebiet müssten jetzt die notwendigen Vorbereitungen getrof­fen werden, um den geflüchteten Menschen umfassende medizinische Hilfe schnell und unbürokratisch zukommen zu lassen.

„Die Hausärztinnen und Hausärzte werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um in dieser Krisensitua­tion zu helfen. Wir bitten die staatlichen Stellen darum, in enger Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft, schnellstmöglich die notwendigen organisatorischen Vorbereitungen einzuleiten. Der Deutsche Hausärz­te­verband und seine Landesverbände stehen dabei als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner jederzeit unterstützend zur Verfügung“, so wird betont.

Angekündigt wurde zudem, dass der Deutsche Hausärzteverband und seine Landesverbände karitative Organisationen, die sich in der Ukraine engagieren, mit Spenden unterstützen werden.

„Wir verurteilen den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine auf das Schärfste! Wir fordern Russ­land auf, den Krieg sofort zu beenden und die Soldaten zurückzuziehen“, erklärten der Hausärzteverband Westfalen-Lippe (HÄV WL), die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) und die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) in einer gemeinsamen Mitteilung.

„Unsere Solidarität gilt allen Ärztinnen und Ärzten in der Ukraine, die unter schrecklichen Bedingungen und oft unter Gefahr für Leib und Leben ihre Arbeit tun, zudem danken wir allen Kolleginnen und Kollegen in Russland, die sich gegen den Krieg aussprechen, für ihre Zivilcourage“, sagte Hans Albert Gehle, Präsident der ÄKWL. Die KVWL werde sich in Kürze an einer Hilfsaktion beteiligen und Hilfsgüter Richtung Ukraine schicken, kündigte Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL, an.

Auch aus Thüringen wurde Unterstützung im Rahmen der humanitären Hilfe für Kriegsopfer aus der Ukraine zugesagt. Die Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen, Ellen Lundershausen, die 1. Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT), Annette Rommel, und die Vorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen, Gundula Werner, boten entsprechende Hilfe in einem Brief an Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) an.

Die Thüringer Ärzteschaft, Krankenhäuser und Praxen stünden bereit, um humanitäre Hilfsangebote aus Thüringen an die Ukraine zu richten, so die drei Unterzeichnerinnen des Schreibens. Da Erfahrungen zeigten, dass Hilfsangebote einen gewissen Vorlauf und eine entsprechende Vorbereitung erfordern, um erfolgreich zu sein, sei eine frühzeitige Abstimmung der konkreten Organisation und Koordination mit Blick auf Patientenverteilung und die finanzielle Absicherung möglicher Hilfsangebote notwendig.

An diese Organisationen kann unter anderen mit dem Stichwort „Ukraine“ gespendet werden:

Ärzte ohne Grenzen e. V.

IBAN DE72 3702 0500 0009 7097 00; Bank für Sozialwirtschaft

Deutsches Rotes Kreuz

IBAN DE63 3702 0500 0005 0233 07; Bank für Sozialwirtschaft

humedica

IBAN DE35 7345 0000 0000 0047 47; Sparkasse Kaufbeuren

Aktion Deutschland Hilft

IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30; Bank für Sozialwirtschaft

Der Krieg in der Ukraine bringe viele Menschen unverschuldet in Not, sehr viele Menschen würden auch verletzt, so die Ärztekammer Bremen. Um der Zivilbevölkerung möglichst schnell medizinisch helfen zu können, ruft die Kammer daher zu Spenden an Hilfsorganisationen auf, die in der Ukraine tätig sind und den Menschen direkt vor Ort helfen. Gebraucht werden zusätzliche Mittel für technische Ausrüstung, Medikamente und psychosoziale Betreuung.

„Die Menschen dort brauchen unsere Hilfe. Bitte unterstützen Sie Organisationen, die in der Ukraine medizinische Hilfe leisten und auch sonst überall helfen, wo immer sie können“, so der Appell von Johannes Grundmann, Präsident der Ärztekammer Bremen (ÄKHB).

Gestern hatte die Bundesärztekammer (BÄK) die militärische Aggression und den völker­rechtswidrigen Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine scharf verurteilt.

„Unsere Gedanken sind bei den Ukrainerinnen und Ukrainern, den Leidtragenden dieses Angriffskriegs. Das gilt insbesondere auch für die Ärztinnen und Ärzte, die im Kriegsgebiet ihr Leben aufs Spiel setzen, um anderen zu helfen. Die Bundesärztekammer ruft die russische Regierung dazu auf, dieses Blutvergießen umgehend zu beenden“, sagte BÄK-Präsident Klaus Reinhardt.

Es müsse alles dafür getan werden, den vom Krieg betroffenen schnelle Hilfe und die notwendige humanitäre Unterstützung zukommen zu lassen, betonte auch der Deutsche Hebammenverband (DHV). „Der DHV fordert die sofortige Beendigung aller kriegerischen Handlungen und der russischen Invasion in die Ukraine“, hieß es vom Verband. Die Gefährdung der Zivilbevölkerung, insbesondere von Frauen, Müttern und Kindern, die in jedem Krieg zu den schwächsten und vulnerabelsten Gruppen zählen, müsse aufhören.

Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) sucht ukrainisch oder russisch sprechende Kolleginnen und Kollegen, um diese rasch an hilfesuchende Flüchtlinge vermitteln zu können. Viele Therapeutinnen und Therapeuten hätten sich bereits gemeldet – erste Sitzungen fänden bereits statt.

Das Netzwerk will die Kollegen über sein eigenes Therapieplatzvermittlung-System kostenlos an Hilfesuchende weiterleiten. Gesucht würden vor allem Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten, denn gerade hier seien ukrainisch oder russisch sprechende Kollegen dringend nötig, weil Kinder keine Fremdsprachen sprechen. © EB/aerzteblatt.de

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