Ärzteschaft
Ärztekammer Hessen unterstützt Onlinepetition zur Suizidprävention
Mittwoch, 9. März 2022
Frankfurt – Die Landesärztekammer Hessen (LÄKH) unterstützt eine Onlinepetition der Marburger Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie für mehr Suizidprävention in Deutschland. Hintergrund ist, dass sich hierzulande im Jahr 2020 155 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren das Leben genommen haben, bei zehn bis 15 Jahre alten Kindern waren es 25. Mit der Petition will die Direktorin der Klinik, Katja Becker, die Suizidprävention in Deutschland stärken und hofft auf eine deutschlandweite Suizidpräventions-Hotline.
„Meistens erfolgt ein Suizid oder ein Suizidversuch in einem Zustand großer seelischer Not. Meistens geht es nicht darum, sterben zu wollen, sondern darum, so nicht mehr weiterleben zu können. Unterstützung in seelischer Not ist möglich und hilft! Suizidprävention ist möglich! Wir können handeln! Wir müssen handeln!“, schreiben die Initiatoren der Petition.
„Die Landesärztekammer Hessen unterstützt diese Onlinepetition ausdrücklich“, sagte der Ärztekammerpräsident Edgar Pinkowski. Er wies daraufhin, dass in Deutschland rund 10.000 Menschen pro Jahr ihrem Leben selbst ein Ende setzen. Damit stürben hierzulande genauso viele Menschen durch Suizid wie durch Verkehrsunfälle, AIDS, illegale Drogen und Gewalttaten zusammen.
Pinkowski wies daraufhin, dass die Suizidrate von Ärzten bis zu 3,4-mal höher sei als in der Normalbevölkerung, bei Ärztinnen sogar bis zu 5,7-mal.
„Eine bundesweite Suizidpräventions-Hotline ist dringend erforderlich. Die Zahlen müssen sinken“, bekräftigte Pinkowski und forderte zur Unterzeichnung der Online- Petition auf. © hil/aerzteblatt.de

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