Ärzteschaft
Fachgesellschaft organisiert rasche Dialysen für Ukraine-Flüchtlinge
Donnerstag, 10. März 2022
Berlin – Die Berliner Sektion der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) hat eine Taskforce gebildet, um die Hilfe bei der Versorgung dialysepflichtiger Menschen aus der Ukraine zu koordinieren.
„Nach tagelanger Flucht sehen wir Menschen, die überwässert sind und bereits erste Vergiftungserscheinungen zeigen. Unser Ziel ist, die Betroffenen schnell und unbürokratisch nach Ankunft in Berlin zu dialysieren“, erläutert Christiane Erley vom Erweiterten DGfN-Vorstand.
Dafür habe die Fachgesellschaft unter Einbindung ambulanter Dialyseanbieter ein Netzwerk geschaffen, um im Sinne der Ersten Hilfe freie Dialyseplätze in Berlin zu vermitteln. „Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, damit Dialysepatientinnen und -patienten, die in Berlin ankommen, von diesem Angebot erfahren“, so Erley.
Doch auch die Dialysezentren in den Anrainerstaaten kommen laut der Fachgesellschaft an ihre Grenzen und benötigen Unterstützung. „Viele dialysepflichtige Geflüchtete benötigen unmittelbar nach Grenzübertritt nach Polen, Ungarn und Rumänien dringend eine Dialysebehandlung.
Die DGfN prüft derzeit mit den verschiedenen Dialyseanbietern, wie man die Versorgung in den Grenzregionen stärken kann, so dass Durchreisende sowie die Menschen, die in diesen Regionen bleiben wollen, dialysiert werden können“, sagte Julia Weinmann-Menke, Pressesprecherin der DGfN.
2019 gab es in der Ukraine laut einem Register der European Renal Association 10.250 Menschen, die auf eine Nierenersatztherapie angewiesen waren – 7.869 Menschen an der mit Hämodialyse oder Hämodiafiltration, 922 Menschen, die eine Peritonealdialyse durchführten, und 1.459 Nierentransplantierte. © hil/aerzteblatt.de

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