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Anästhesisten erproben Übertragung von Vitalparametern auf Datenbrille
Donnerstag, 17. März 2022
Würzburg – Das Universitätsklinikum und die Universität Würzburg erproben im Augenblick, wie praktikabel es ist, wenn Anästhesiesupervisoren Vitalparameter von Patienten im OP per Datenbrille erhalten.
Bei Eingriffen in den sechs von der Urologie und der Unfallchirurgie genutzten Operationssälen des Uniklinikums Würzburg ist für die anästhesiologische Behandlung eines jeden Patienten jeweils mindestens ein Anästhesist im OP-Saal zuständig. Die eingesetzten Assistenzärzte werden von einem Facharzt der Klinik für Anästhesiologie unterstützt.
Da diese Supervisoren nicht in allen OP-Sälen gleichzeitig sein können, werden die Vitalparameter der Patienten zu einer stationären Zentrale übertragen. Sobald sich ein Supervisor jedoch in einen OP-Saal begibt, ist er nur noch per Telefon mit den anderen Sälen verbunden – die dortigen Vitalparameter hat er dann nicht mehr vor Augen, sondern ist auf mündliche Informationen angewiesen.
„Der dabei mögliche Informationsverlust kann verschiedene Restrisiken mit sich bringen“, erklärte Oliver Happel, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, den Ansatz der Studie.
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Die Klinik für Anästhesiologie arbeite daher mit dem Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie am Institut für Mensch-Computer-Medien der Uni Würzburg an einer Verbesserung.
Gemeinsam haben sie eine Applikation entwickelt, die es ermöglicht, den Supervisoren die Informationen aus mehreren Sälen auch mobil zu zeigen – über eine Augmented-Reality-Brille, die die Daten und gegebenenfalls Alarme virtuell vor die Augen ihres Trägers projiziert, ohne ihn visuell von der Außenwelt abzuschirmen.
„Wir statten immer einen Supervisor für rund zehn Tage mit einer Augmented-Reality-Brille aus. An einzelnen Tagen begleitet eine Doktorandin den Anwender und beobachtet das Trage- und Nutzerverhalten. Am Ende der zehn Tage findet zusätzlich ein umfangreiches Interview statt“, sagte Happel. © hil/aerzteblatt.de

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