Vermischtes
Ruf nach mehr Bewegungstherapie in der Diabetesbehandlung
Dienstag, 22. März 2022
Berlin – Bewegung und Sport sind zu selten Teil von Diabetestherapieplänen. Das kritisiert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Besonders für chronisch kranke und übergewichtige Menschen sei Bewegung jedoch elementar für den Therapieerfolg, so die Fachgesellschaft.
Die Arbeitsgruppe „Diabetes, Sport und Bewegung“ der DDG hat daher Materialien entwickelt, die eine konstruktive Arzt-Patienten-Kommunikation unterstützen und Betroffene zu mehr sportlicher Aktivität animieren sollen.
„Im Alltag eines Diabetes Managements ist es Standard, Therapiepläne für Medikamente, Insulindosierungen oder Ernährung an die Patientinnen und Patienten herauszugeben – bei der wichtigen Bewegungstherapie zurzeit leider noch nicht“, erläutert der erste Vorsitzende der AG, Stephan Kress.
Doch gerade für inaktive Menschen mit chronischen Erkrankungen biete eine strukturierte Bewegungstherapie eine große Chance – auch hinsichtlich einer Diabetes- und Adipositasprävention.
„Bewegungsmangel ist ein wesentlicher Risikofaktor für Diabetes Typ 2. Insbesondere Patienten mit Übergewicht sollten daher intensiver bewegungstherapeutisch beraten und betreut werden“, fordert der Experte.
Der Therapieplan der AG unterstützt und strukturiert die ärztliche Bewegungsberatung sowie das eigenmotivierte Bewegungsverhalten und kann als Erst- und als Folgeplan verwendet werden.
Darüber hinaus hat die AG eine Gesprächshilfe entwickelt: Mithilfe von 26 Karten können Ärzte mit ihren Patienten mögliche Sorgen, Ängste, Wünsche und Chancen besprechen, um so Gründe für oder gegen Bewegung und Sport zusammenzutragen, zu gewichten und in den Kontext einer bewussten Therapieentscheidung zu stellen.
„Jede körperliche Aktivität ist besser als keine“, resümiert der Diabetologe. Wichtig sei, die Bewegung nachhaltig in den Alltag zu integrieren, individuell anzupassen und sanft zu steigern. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

