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Long COVID: Forschungsverbund arbeitet an Kurzzeittherapie

Donnerstag, 24. März 2022

/tilialucida, stock.adobe.com

München/Berlin – Ein Forschungsverbund unter Leitung der universitären psychosomatischen Kliniken in München und Magdeburg sowie der medizinischen Epidemiologie in Halle will psychosozialen Thera­pie­angebote für Patienten mit Long COVID entwickeln.

Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) hingewiesen. Die Angebote sollen später auch niedergelassenen Ärzten sowie Gesundheits­ämtern zur Verfügung stehen. Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt für die Dauer von zwei Jahren mit 722.000 Euro.

In Deutschland leben Schätzungen zufolge bereits rund eine halbe Million Menschen, die unter Lang­zeitfolgen einer überstandenen COVID-19-Infektion leiden.

„Dazu zählen chronische Erschöpfung, Müdigkeit, vermin­derte Leistungsfähigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, wechselnde Schmerzen am ganzen Körper, Kopfweh, Luftnot, Atembeschwerden, Schlafstörungen, allgemeines Unwohlsein, Depressions­symptome und Ängste“, erläuterte die Studien­koordinatorin Christine Allwang.

Die Betroffenen seien teil­weise massiv in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt und monatelang ar­beitsunfähig, obwohl keine hinreichenden organischen Ursachen zu ermitteln seien, sagte die leitende Oberärztin der Psychosomatik am Universitätsklinikum rechts der Isar in München.

Die Arbeitsgruppe will zunächst das vorhandene Wissen zu Long COVID aus vorhandenen Daten syste­matisch erfassen. Interviews mit Erkrankten sollen dies ergänzen. „Ziel ist eine modulare Intervention nach Art des Baukastenprinzips, die an drei unterschiedlichen Problembereichen ansetzt“, so Allwang.

Dazu gehöre der Umgang mit anhaltenden Körperbeschwerden und Schmerzen, die Verbesserung seeli­scher Symptome wie Depression und Angst sowie eine Intervention für die Bereiche Sozial- und Arbeits­leben. Letztlich gehe es darum, dass die Betroffenen wieder einen normalen Alltag erlebten und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren könnten, so die Expertin.

An dem Forschungsprojekt sind psychosomatische Universitätskliniken in München, Magdeburg, Tübin­gen, Ulm und Freiburg sowie das Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik der Universitätsmedizin Halle beteiligt. © hil/aerzteblatt.de

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