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Endokrinologen warnen vor Komplikationen durch Kalziumpräparate

Donnerstag, 24. März 2022

/alfaolga, stock.adobe.com

Berlin – Eine Kalziumzufuhr mittels Tabletten von mehr als 500 Milligramm pro Tag kann Nierensteine und Gefäßverkalkungen nach sich ziehen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) hin.

Da viele Patienten mehrere Nahrungsergänzungsmittel einnähmen, sei auch eine versehent­liche Über­dosierung möglich, so die Fachgesellschaft. Bei kalziumreichen Lebensmitteln bestehe aber keine schäd­liche Obergrenze.

Deshalb sollte der Mineralstoff im Normalfall bevorzugt über die Nahrung eingenommen werden, em­pfiehlt Stephan Scharla, Sprecher der Sektion Knochen- und Mineralstoffwechsel der DGE. Das gelte auch für Menschen mit einer Osteoporose.

„Gesunde Menschen mit einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung, die auch Milchpro­dukte enthält, benötigen keine medikamentöse Kalziumergänzung“, erläutert der DGE-Experte.

Eine Ausnahme bildeten jene, die wenig oder keine Milchprodukte verzehrten oder verzehren könnten und Patienten mit einer Malabsorption etwa nach einer Magen-Bypass-OP bei Adipositas. „Sie haben ein hohes Risiko für einen ernährungsbedingten Kalziummangel“, so Scharla.

Laut der DGE ist eine Kalziumzufuhr von 1.000 Milligramm am Tag optimal. Davon können bis zu 500 Milligramm unbedenklich über Kalziumergänzungspräparate eingenommen werden.

Zu beachten sei aber ein eventuell erhöhter Kalziumbedarf bei Patienten, die Osteoporosemedikamente einnähmen, zum Beispiel intravenöse Bisphosphonate, Teriparatid oder Romosozumab. Hier sei gege­benenfalls eine zusätzliche medikamentöse Kalziumzufuhr nötig, so Scharla.

„Kalzium allein reicht jedoch nicht, um einer Osteoporose vorzubeugen oder sie gar zu behandeln“, er­läutert Stephan Petersenn, Pressesprecher der DGE. Wichtig seien unter anderem auch regelmäßige körperliche Aktivität mit Muskeltraining, ein täglicher Spaziergang zur Versorgung mit Vitamin D, das Vermeiden von Untergewicht, Sturzprophylaxe und Raucherentwöhnung. © hil/aerzteblatt.de

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