Politik
Werbung für vierte Coronaimpfung, STIKO überarbeitet Impfempfehlungen
Freitag, 25. März 2022
Berlin – Die vierte Impfung gegen SARS-CoV-2 wird in Deutschland noch zu wenig in Anspruch genommen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) soll auf Wunsch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nun die bestehenden Kriterien überprüfen.
Der Minister betonte heute vor Journalisten, dass alle Menschen, die älter als 60 Jahre seien und Risikofaktoren hätten, sich ein viertes Mal gegen Corona impfen lassen sollten. Als Risiofaktoren nannte er etwa Herz- und Lungenkrankheiten wie COPD sowie Diabetes.
Die vierte Impfung könne schon nach einer Woche einen weiter verbesserten Schutz bieten, sagte der Minister. Er empfahl, dass Ärzte diese Gruppe nach eigenem Ermessen impfen sollte, da dazu noch keine STIKO-Empfehlung vorliege. Die STIKO werde nun prüfen, ob die Empfehlung erweitert werde.
Seit der 18. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung empfiehlt die STIKO für gesundheitlich besonders gefährdete oder exponierte Personengruppen eine zweite Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach abgeschlossener Grundimmunisierung und erfolgter ersten Auffrischimpfung.
Zu den Gruppen gehören beispielsweise Menschen ab 70 Jahren, Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Dazu zählen laut STIKO auch Menschen mit Immunschwäche ab fünf Jahren sowie Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen.
Die zweite Auffrischimpfung soll bei gesundheitlich gefährdeten Personengruppen frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die zweite Auffrischimpfung frühestens nach sechs Monaten erhalten.
In begründeten Einzelfällen kann der STIKO zufolge die zweite Auffrischimpfung bereits nach frühestens drei Monaten erwogen werden. Es soll dabei „vorzugsweise“ der mRNA-Impfstoff verabreicht werden, der bei der Grundimmunisierung beziehungsweise der ersten Auffrischimpfung zur Anwendung gekommen ist.
Personen der aufgeführten Gruppen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, wird von der STIKO keine weitere Auffrischimpfung empfohlen. © may/dpa/aerzteblatt.de

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