Ärzteschaft
Hausärzte sorgen sich um Schutz vor Cyberangriffen
Dienstag, 29. März 2022
Düsseldorf/Berlin – Der Hausärzteverband Nordrhein warnt vor Cyberangriffen auf die Telematikinfrastruktur (TI). „Wir brauchen dringend ein Notfallsystem“, erklärte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken.
TI-Sicherheit sei auch Patientenschutz, betonte er. Nötig sei eine „nationale Cyberabwehr mit kontinuierlich umfassenden Sicherheits- und Gefährdungsanalysen und ein Emergency-System“, so Funken.
„Die IT-Sicherheit ist insgesamt abhängig vom Zusammenspiel einer Vielzahl technischer und organisatorischer Maßnahmen der unterschiedlichen Produkte und Anbieter“, erklärte die Gematik auf Anfrage des Deutschen Ärzteblattes.
Auf Ebene der Arztpraxis sei die IT-Sicherheit maßgeblich durch die korrekte Umsetzung der IT-Sicherheitsrichtlinie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) definiert. Die zentrale TI werde hingegen mit einer mehrstufigen Sicherheitsarchitektur und umfangreichen Maßnahmen überwacht und koordiniert.
Dazu gehörten unter anderem ein „Computer Emergency Response Team“ für eine kontinuierliche Sicherheit im laufenden Betrieb, ständige umfangreiche Sicherheitsanalysen, die Veröffentlichung von Gutachten und grundsätzlich volle Transparenz auf allen Ebenen.
Dennoch ist laut der Gematik eine absolute Sicherheit nicht möglich. Die Organisation hat daher ein Meldesystem für Sicherheitslücken entwickelt, das „Coordinated Vulnerability Disclosure Program“.
„Helfen Sie uns dabei, das Gesamtsystem Telematikinfrastruktur noch sicherer zu machen, indem Sie uns Schwachstellen und Bedrohungen melden und uns vor der öffentlichen Verbreitung die Gelegenheit geben, diese zusammen mit unseren Partnern zu beheben“, appelliert die Gematik an die Nutzer. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

