Ausland
WHO: Milliarden Menschen von Luftverschmutzung betroffen
Montag, 4. April 2022
Genf – Praktisch die gesamte Stadtbevölkerung weltweit atmet verschmutzte Luft in gesundheitsgefährdendem Ausmaß. Das geht aus Daten hervor, die die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf heute veröffentlichte.
Demnach sind vor allem Stadtbewohner in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen schädlichen Feinstaubbelastungen ausgesetzt. Jährlich sterben laut WHO sieben Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung.
Der Mitteilung zufolge leben 99 Prozent der Einwohner in den untersuchten Städten mit überhöhten Luftschadstoffwerten. Dazu zählen Stickoxide, die mit Atemwegsbeschwerden in Verbindung gebracht werden, und Feinstaube, die unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle verursachen können. Beide Schadstoffgruppen hängen mit der Verbrennung fossiler Energieträger zusammen.
Die WHO rief zu einer Wende hin zu sauberen Energieformen, der Förderung eines umweltfreundlichen Nahverkehrs, strengeren Abgasnormen und mehr Energieeffizienz auf. Es sei nicht hinnehmbar, dass infolge der Luftverschmutzung jedes Jahr sieben Millionen Menschen stürben und unzählige weitere Lebensjahre und Lebensqualität einbüßten, sagte die WHO-Direktorin für den Bereich Umwelt, Klimawandel und Gesundheit, Maria Neira.
Laut der UN-Organisation atmen nur 23 Prozent der Einwohner in den untersuchten Städten Luft mit einer zuträglichen Stickoxid-Belastung. Was die Feinstaubbelastung angeht, sind in den reichen Staaten 83 Prozent der Stadtbevölkerung von überhöhten Werten betroffen; in ärmeren Staaten sind es mehr als 99 Prozent.
Die Angaben der WHO fußen auf Messdaten aus mehr als 6.000 Städten in 117 Ländern. Anlass der Veröffentlichung ist der Weltgesundheitstag, der am Donnerstag begangen wird. © kna/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema



Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.