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Aktualisierte Leitlinie zu medikamenten­induziertem Kopfschmerz erschienen

Dienstag, 5. April 2022

/drubig-photo, stock.adobe.com

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat eine aktualisierte Leitlinie „Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln“ vorgestellt (Medication Overuse Headache, MOH).

Hans-Christoph Diener von der Abteilung für Neuroepidemiologie, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE), Universität Duisburg-Essen, und Peter Kropp, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universitätsmedizin Rostock, haben die Arbeit an der S1-Leitlinie geleitet.

Ein MOH liegt laut dem Autorenteam vor, wenn an über 15 Tagen pro Monat Kopfschmerzen auftreten und diese über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mit einem oder mehreren Schmerzmedika­menten behandelt werden. Für Triptane ist die Einnahme an mehr als zehn Tagen im Monat zur Diagno­se­stellung Voraussetzung.

Die wichtigsten Risikofaktoren für einen MOH sind laut Leitlinie vorbestehende primäre Kopf­schmerzen, zum Beispiel Migräne oder Kopfschmerz vom Spannungstyp, weibliches Geschlecht, mehr als zehn Kopfschmerztage pro Monat, niedriger sozialer Status, andere chronische Schmerzerkrankungen, Stress, körperliche Inaktivität, Übergewicht, Rauchen, abhängiges Verhalten und psychiatrische Erkran­kungen wie Depression oder Angsterkrankung. Die weltweite Prävalenz des MOH liege zwischen 0,7 und einem Prozent.

Eine Aktualisierung der Leitlinienversion von 2018 war laut dem Autorenteam unter anderem deshalb nötig, weil sich gezeigt habe, dass die monoklonalen Antikörper gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor auch bei Kopfschmerzen durch Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln wirksam seien – ebenso wie Topiramat und Onabotulinumtoxin A.

Die Leitlinienautoren betonen aber, dass nicht medikamentöse Maßnahmen die medi­kamentöse Prophylaxe bei MOH ergänzen müssen. © hil/aerzteblatt.de

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