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Klimawandel wirkt sich auf Gesundheit in Deutschland aus

Mittwoch, 6. April 2022

/bht2000, stock.adobe.com

Berlin – Der Klimawandel hat möglicherweise zunehmend Auswirkungen auch auf die Gesundheit der Menschen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden im Vorfeld des Weltgesund­heits­tages am 7. April berichtete, nehmen die Fälle von Hautkrebs und von Flüssigkeitsmangel bei Seni­oren deutlich zu.

Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Unser Planet, unsere Gesundheit“. Laut dem Bundesamt wurden im Jahr 2020 81 Prozent mehr Menschen mit Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt als im Jahr 2000. Etwa 4.000 Menschen starben 2020 an Hautkrebs. Das waren 53 Prozent mehr als im Jahr 2000.

Stark gestiegen sei auch die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Etwa 108.000 Menschen wurden 2020 deswegen im Krankenhaus behandelt – ein Anstieg um 177 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Noch stärker stieg die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Sie hat sich laut der Analyse innerhalb von 20 Jahren mehr als verachtfacht und lag im Jahr 2020 bei knapp 3.300.

Auch laut einer Analyse der Betriebskrankenkassen (BKK) ist der Klimawandel in Deutschland für eine Häufung bestimmter Krankheiten verantwortlich. So seien die Hitzeschäden und Hitzekollapsen, Dehy­drierungen, Borreliose-Infektionen und Pollenallergien in den heißen Jahren 2015, 2018 und 2019 deut­lich häufiger gewesen als in anderen Jahren.

„Klimafolgenprävention muss wieder zum Überlebensprinzip werden – so wie vor 200 Jahren, als man im Norden angefangen hatte, Deiche zu bauen“, forderte der Vorstand des Landesverbandes Nordwest der Betriebskrankenkassen, Dirk Janssen.

Er wies daraufhin, dass neben Hitzewellen auch die Luft- und Wasserqualität, die Folgen von Extrem­wetterereignissen, wie Trockenheit, Stürme oder Hochwasser und veränderte Muster in der Ausbreitung von Infektionskrankheiten direkte und indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hätten.

Die Ärztekammer Berlin (ÄKB) fordert anlässlich des Weltgesundheitstages, auch das Gesundheitswesen klimaneutral auszugestalten. „Mit sich häufenden Hitzewellen, Extremwetterereignissen, neuen Infekti­ons­krankheiten und den Folgen der Luftverschmutzung ist der Klimawandel mit Abstand die größte Gesundheitsgefahr im 21. Jahrhundert – in Deutschland und weltweit“, erklärte der Präsident der Kam­mer, Peter Bobbert.

Dazu trage auch das Gesundheitswesen bei, weil es für rund fünf Prozent der klimaschädlichen Emissio­nen verantwortlich sei. Die Ärztekammer Berlin habe sich daher das Ziel „Klimaneutrale Kammer 2030“ gesetzt und einen Arbeitskreis „Klimawandel und Gesundheit“ eingerichtet, der Anforderungen an ein klimaneutrales Gesundheitswesen erarbeiten soll.

Auch die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) sieht hier Handlungsbedarf. Wichtig seien vor allem „umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen“, um die Kliniken klimaschonender zu machen. Die BKG fordert dafür vom Land Berlin „auskömmliche Investitionen und zusätzliche pauschale Fördermittel, die Anreize für energie- und ressourceneffizientes Bauen und Wirtschaften setzen“.

Mit dem diesjährigen Weltgesundheitstag will die Weltgesundheitsorganisation WHO darauf aufmerk­sam machen, dass der Klimawandel auch Gefahren für die Gesundheit mit sich bringt – und umgekehrt Klimaschutz daher auch Gesundheitsschutz bedeutet. © dpa/hil/aerzteblatt.de

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