Ausland
Stiftung fordert mehr Geld für Kampf gegen Aids
Mittwoch, 6. April 2022
Hannover – Anlässlich des Weltgesundheitstags morgen fordern Entwicklungsexperten mehr Geld für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Fonds gebe es Rückschritte bei der Bekämpfung der Krankheiten, teilte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) heute in Hannover mit. Grund dafür sei nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie, aber auch andere Krisen und Kriege wie aktuell in der Ukraine spielten eine erhebliche Rolle.
Kommenden Herbst findet eine Wiederauffüllungskonferenz für den Fonds statt. Um Rückschritte aufzuholen, werden nach Auffassung der Stiftung mindestens 18 Milliarden US-Dollar benötigt. Der von Deutschland geplante Beitrag von 630 Millionen Euro sei zu niedrig. Er liege weit unter dem, was die Bundesrepublik bisher beigetragen habe.
„Ich hoffe auf eine Kurskorrektur: Das deutsche Engagement gegen die Pandemien Aids und Tuberkulose muss gestärkt werden“, sagte DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg.
Durch Unterstützung aus dem Fonds, den es seit rund 20 Jahren gibt, konnten nach Stiftungsangaben bis Ende 2020 insgesamt 44 Millionen Menschenleben gerettet werden. In seinen Partnerländern sei die Zahl der durch Aids, Tuberkulose und Malaria verursachten Todesfälle seit 2002 um 46 Prozent zurückgegangen.
Im vergangenen Jahr hatten die Fondsverantwortlichen jedoch erstmals von Rückschritten berichtet. Demnach war 2020 vor allem die Zahl der Behandlungen und Tests von Tuberkulose- und Aids-Patienten deutlich gesunken. © kna/aerzteblatt.de

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