Ärzteschaft
NVL Unipolare Depression zur Kommentierung freigegeben
Freitag, 8. April 2022
Berlin – Noch bis zum 19. Mai steht die aktualisierte dritte Version der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Unipolare Depression zur öffentlichen Konsultation bereit. Darauf hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hingewiesen.
Die neue Version der NVL legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Darstellung des Versorgungssystems und gibt Empfehlungen zur besseren Koordination aller Leistungen bei der Versorgung depressiver Menschen.
Für Menschen mit Depressionen gibt es wirksame Behandlungen und eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten. Eine Herausforderung stellt jedoch die Koordination der hausärztlichen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung mit psychosozialen und anderen unterstützenden Maßnahmen sowie mit Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe dar.
Auch die Kommunikation beim Übergang zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sei häufig nicht optimal, so dass es zu Versorgungslücken komme, so das ÄZQ.
Die sozialrechtliche Segmentierung führe außerdem dazu, dass Betroffenen und Versorgenden die zur Verfügung stehenden Leistungen und Angebote teilweise nicht bekannt und die Zugangswege sowie Kostenträger unklar seien. Vor diesem Hintergrund widmet sich die neue Version der NVL Unipolare Depression vor allem Aspekten des Schnittstellenmanagements.
Darüber hinaus wurden laut ÄZQ die Inhalte zur Diagnostik und Therapie depressiver Störungen geprüft und aktualisiert, die Struktur der Leitlinie grundlegend überarbeitet und um Inhalte zu Internet- und mobilbasierten Empfehlungen sowie zu komplexen Versorgungsformen wie zum Beispiel Disease-Management-Programmen ergänzt.
Depressionen zählen weltweit zu den wichtigsten Volkskrankheiten. In Deutschland tritt bei etwa jedem achten Erwachsenen im Laufe des Lebens eine depressive Episode auf. Bundesweit sind innerhalb eines Jahres rund 6 Millionen Menschen betroffen. © hil/sb/aerzteblatt.de

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