Vermischtes
DFG verstetigt Impulse ihrer Förderinitiative Hochdurchsatzsequenzierung
Mittwoch, 20. April 2022
Bonn – Eine positive Zwischenbilanz zu ihrer Förderinitiative Hochdurchsatzsequenzierung hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gezogen.
Vor diesem Hintergrund wurde nun deren Weiterentwicklung beschlossen: So sollen nach Beendigung der Initiative 2023 die Fördermöglichkeiten für Projekte mit einem hohen Sequenzierbedarf weitergeführt und in das Förderportfolio der DFG integriert werden.
Die DFG sieht in der Hochdurchsatzsequenzierung – eine Technologie zur Bestimmung der Nukleotidabfolge in einem DNA-Molekül – eine Schlüsseltechnologie für viele lebenswissenschaftliche Disziplinen. Ihre breite Nutzbarmachung und ihre dauerhafte Finanzierung können nach Experteneinschätzung einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands leisten.
„Wir haben mit der Förderinitiative zur Hochdurchsatzsequenzierung zur rechten Zeit einen wichtigen Impuls gesetzt und die Technologie für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an allen Forschungseinrichtungen in Deutschland zugänglich gemacht sowie gleichzeitig die dafür notwendige Infrastruktur an Hochschulen etabliert“, sagte Axel Brakhage, DFG-Vizepräsident und Vorsitzender der Ständigen Senatskommission für Grundsatzfragen der Genforschung.
In der mittlerweile vierten Ausschreibungsrunde der Initiative fördert die DFG weitere 51 Projekte mit insgesamt knapp 14 Millionen Euro für Sequenzierungskosten. Bislang hat die DFG damit in der Förderinitiative insgesamt 47 Millionen Euro für die Sequenzierkosten in knapp 200 Projekten bewilligt.
Durch die Förderung konnten laut DFG in allen Bereichen der lebenswissenschaftlichen Forschung Projekte zu hochrelevanten Fragestellungen angegangen werden, beispielsweise zur Bestimmung von Coronavirusvarianten, dem allgemeinen Monitoring und der Vorhersage von Pathogenen, zur evolutionären Onkologie oder zur Bestimmung von „functional units“ in der Biodiversität.
„Mit der Einrichtung von vier NGS-Kompetenzzentren sowie der zeitgleichen Bereitstellung von Sequenziermitteln haben wir seit 2018 eine wichtige Anschubförderung geleistet. Die DFG hat damit dem großen Handlungsbedarf im Bereich der Hochdurchsatzsequenzierung gerade an Hochschulen Rechnung getragen“, so DFG-Präsidentin Katja Becker.
Die langfristige Finanzierung einer Sequenzierinfrastruktur in Deutschland könne die DFG jedoch nicht allein bewerkstelligen. Hier müssten mit Bund und Ländern gemeinsam dauerhafte Lösungen für diese Schlüsseltechnologie der Lebenswissenschaften entwickelt werden, betonte Becker. Dabei könnten zudem Synergien mit anderen Netzwerken, wie etwa der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur, entstehen. © EB/aha/aerzteblatt.de

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