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Kardiologen plädieren für nationale Herz-Kreis­lauf-Strategie

Mittwoch, 20. April 2022

/magicmine, stockadobecom

Mannheim – Für eine nationale Herz-Kreislauf-Strategie spricht sich die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) aus.

Stephan Baldus, Präsident der DGK, wies im Rahmen der DGK-Jahrestagung darauf hin, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen trotz enormer Fortschritte in der kardiologischen Diagnostik und Therapie für 40 Prozent aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich sind – Tendenz steigend.

Insbesondere der demografische Wandel werde für weitere Herausforderungen im Bereich der Kardiologie sorgen, so Baldus. Deshalb setze man sich für die Einführung einer nationalen Herz-Kreislauf-Strategie ein, um so die Mortalität zu reduzieren.

Diese Strategie solle unter anderem den Bereich Forschung aufgreifen. Derzeit sei man in Deutschland mit der Situation konfrontiert, dass die Forschung im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin im Gegensatz zu anderen medizinischen Fachgebieten noch zu gering ist. Dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung stünden beispielsweise nur 13 Prozent des Budgets zur Verfügung, mit dem das Deutsche Krebsforschungszentrum ausgestattet ist.

Auch andere Potenziale im Bereich Digitalisierung, intersektoraler Patientenversorgung oder auch Früherkennung könnten deutlich besser genutzt werden, sagte Baldus.

Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennungsprogramme könnten dabei helfen, Patientinnen und Patienten vor den schweren Folgen einer kardiologischen Erkrankungen zu schützen. Es sei deshalb aus Sicht der DGK zu begrüßen, dass die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag vorsieht, Präventionsprogramme zu stärken. Die DGK spreche sich für die Etablierung eines regelhaften Herz-Kreislauf-Check ab 50 aus. Angegangen werden müsse auch die bestehende Unterdiagnostizierung der familiären Hypercholesterinämie, um Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren.

Weitere Schwerpunkte einer nationalen Herz-Kreislauf-Strategie sollten laut DGK die Koordinierung von Grundlagen- und translationaler Forschung, der Aufbau von interdisziplinären und intersektoralen Versorgungsnetzwerken, die Digitalisierung sowie die intersektorale Zusammenarbeit bilden.

Dringend notwending seien auch Optimierungen im Bereich Therapieadhärenz, betonte Baldus. So gelte es beispielsweise, die „medikamentöse Unterbehandlung“ weiter zu reduzieren sowie die Grippe­schutzimpfquoten der Risikogruppen weiter zu steigern. © aha/aerzteblatt.de

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