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Medizin

Skandinavien: mRNA-Impfung gegen COVID-19 mit erhöhtem Myo- und Perikarditisrisiko assoziiert

Donnerstag, 21. April 2022

/Kateryna_Kon, stock.adobe.com

Oslo – Sowohl die Erst- als auch die Zweitimpfung gegen COVID-19 mit einem mRNA-Vakzin sind mit einem erhöhten Risiko für Myokar­ditis und Perikarditis assoziiert.

Am höchsten war das Risiko in einer Analyse von mehr als 23 Millionen Einwohnern Skandinaviens bei jungen Männern nach der Zweiimpfung, wie die Autoren in JAMA Cardiology berichten (DOI: 10.1001/jamacardio.2022.0583).

Erstautor Øystein Karlstad von der Abteilung für Chronische Erkrankungen am Norwegischen Institut für Public Health in Oslo und seine Kollegen ergänzen, dass die Risikoerhöhung bei dem mRNA-Vakzin von Biontech 4-7 zusätzlichen Erkrankungen pro 100.000 Geimpften entspreche. Bei dem mRNA-Vakzin von Moderna seien es 9-21 zusätzliche Erkrankungen pro 100.000 Geimpften.

Die Ergebnisse basieren auf 4 Kohortenstudien, die nach ihrer Durchführung in einer Metaanalyse gemeinsam ausgewertet wurden. Die 23.122.522 Teilnehmenden über 12 Jahren stammten aus Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Bis zum Ende der Studie im Oktober 2021 waren 81 % von ihnen gegen COVID-19 geimpft worden.

Unterschiede zwischen mRNA-Impfstoffen

In den 28 Tagen nach der Erstimpfung mit Biontech wurden 105 Fälle von Myokarditis beobachtet, nach der Zweitimpfung waren es 115 Fälle. In den 28 Tagen nach der Erstimpfung mit Moderna wurden 15 Fälle von Myokarditis beobachtet, nach der Zweitimpfung waren es 60 Fälle.

Das adjustierte Inzidenzratenverhältnis (aIRR) zwischen den 28-Tage-Risikoperioden nach der Erst- und Zweitimpfung und den Phasen ohne Impfschutz betrug in der gesamten Studienpopulation 1,38 (95-%-KI 1,12-1,69) für die Biontech-Erstimpfung und 1,75 (95-%-KI 1,43-2,14) für die Biontech-Zweitimpfung. Für Moderna betrug die aIRR 1,16 (95-%-KI 0,69-1,93) nach der Erstimpfung und 6,57 (95-%-KI 4,64-9,28) nach der Zweitimpfung.

Stärkste Risikoerhöhung bei jungen Männern

Bei Männern im Alter von 16 bis 24 Jahren lagen die adjustierten IRRs bei 5.31 (95-%-KI 3,68-7,68) für die Zweitimpfung mit Biontech und bei 13,83 (95-%-KI 8,08-23,68) für die Zweiimpfung mit Moderna.

Die Zahlen für Perikarditis seien vergleichbar ausgefallen, schreiben die Autoren um Karlstad.

Die Studie aus dem Norden Europas bestätigt die Ergebnisse anderer Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen COVID-19-mRNA-Vakzinen und dem Risiko für Entzündungen des Herzmuskels – insbesondere bei jüngeren Männern. Die Forschungsgruppe um Karlstad betont aber, dass das Risiko für Myo- und Perikarditis gegen den Schutz vor einer COVID-19-Infektion abgewogen werden müsse, die ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Myokarditiden einhergeht. © nec/aerzteblatt.de

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