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Patientenberatung plädiert für Entlassbriefe für Laien

Freitag, 22. April 2022

/dpa

Berlin – Die Unabhängige Patientenberatung Deutschlands (UPD) fordert, dass Krankenhäuser im Entlassmanagement künftig laienverständliche Patientenbriefe ausstellen. Die Beratungserfahrung der UPD zeige, dass die gesetzlichen Regelungen zum Entlassmanagement oftmals unzureichend umgesetzt werden.

Viele Patienten würden sich bei der Entlassung nicht ausreichend unterstützt fühlen. Zwar seien alle Krankenhäuser seit 2017 durch den Rahmenvertrag Entlassmanagement verpflichtet, eine bedarfsgerechte und lückenlose Weiterversorgung nach einem stationären Aufenthalt sicherzustellen – der Entlassbrief sei aber in Fachsprache verfasst, sodass die Patienten ihm keine verständlichen Informationen zu ihrem Krankenhausaufenthalt und der notwendigen Weiterbehandlung entnehmen könnten.

„Selbst wenn Krankenhäuser ihren Pflichten beim Entlassmanagement nachkommen, indem sie Ratsuchenden einen Arztbrief ausstellen, können diese damit also oft gar nichts anfangen“, sagt Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter bei der UPD. „Unserer Auffassung nach sollten Krankenhäuser Patienten bei der Entlassung zusätzlich zum Entlassbrief einen verständlichen Patientenbrief ausstellen.“

Wie der aussehen könnte, erklärt die UPD gleich mit: Sie wirbt für das Projekt „Patientenbriefe nach stationären Aufenthalten (PASTA)“, das unter Leitung der „Was hab‘ ich?“ gGmbH von 2017 bis 2020 durchgeführt und vom Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert wurde.

Es habe zeigen können, dass Patientenbriefe komplett automatisiert auf Basis strukturierter Daten aus dem Klinikinformationssystem generiert werden können. Laut der Evaluation durch die TU Dresden wirken sich diese Patientenbriefe signifikant positiv auf die Gesundheitskompetenz aus, insbesondere bei Älteren und chronisch Erkrankten. Der Innovationsausschuss beim G-BA empfehle daher die Überführung in die Regelversorgung. Die Projektergebnisse seien bereits an die Partner des Rahmenvertrags Entlassmanagement weitergeleitet worden.

Das Unternehmen „Was hab‘ ich?“ sei bereits direkt mit Kliniken im Gespräch, die ihren Patienten zur Entlassung leichter verständliche Informationen übermitteln wollen. Am Herzzentrum Dresden erhalten schon heute alle Patienten diesen Patientenbrief, viele weitere Kliniken sollen folgen. „Wir unterstützen alle beteiligten Organisationen nach Kräften bei der Umsetzung, damit schon bald viele Patienten von Patientenbriefen profitieren können“, erklärt Ansgar Jonietz, Mitgründer und Geschäftsführer der „Was hab‘ ich?“ gGmbH. © EB/ lau/aerzteblatt.de

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