Politik
Leitlinien decken alle wichtigen Bereiche für ein Chronikerprogramm zur Adipositas ab
Montag, 25. April 2022
Köln – Internationale Leitlinien decken alle Bereiche ab, die für ein kommendes Disease-Management-Programm (DMP) Adipositas relevant sind.
Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das Institut hat im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) 98 medizinische Leitlinien gesichtet. Dies Synopse soll als Grundlage für die Entwicklung eines neuen „DMP Adipositas Erwachsene“ dienen. Interessierte können die IQWiG-Leitlinienrecherche für die strukturierte Behandlung adipöser Erwachsener bis zum 16. Mai bewerten.
Von den 98 gesichteten Leitlinien erwiesen sich laut der IQWiG-Arbeitsgruppe 22 als relevant. Die einzige umfassende deutsche S3-Leitlinie zum Thema („Adipositas – Prävention und Therapie“) stamme aber aus dem Jahr 2014 und bildet laut dem Institut nicht mehr den aktuellen Versorgungsstandard ab. Sie wurde daher nicht berücksichtigt.
In den 22 eingeschlossenen Leitlinien fanden die Wissenschaftler insgesamt 961 Empfehlungen zu den Aspekten Diagnostik, Therapieziele, allgemeine Grundsätze der Therapie, therapeutische Maßnahmen, Kooperation der Versorgungssektoren, Langzeitbetreuung, Schulungen, digitale medizinische Anwendungen, Komorbiditäten und schwangere Frauen.
Anschließend bewertete das Projektteam die Empfehlungen in Hinblick auf DMP-Relevanz. „Zu allen definierten Versorgungsaspekten konnten in den 22 eingeschlossenen Leitlinien DMP-relevante Inhalte identifiziert werden“, so die IQWiG-Wissenschaftler.
Nach Daten des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland etwa 24 Prozent aller Männer und Frauen stark übergewichtig. © hil/aerzteblatt.de

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