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Medizin

Studie: Regelmäßiger Sport kann Blutdruck senken und Diabetes vermeiden

Dienstag, 26. April 2022

/Naeblys, stock.adobe.com

Cloppenburg – Menschen, die regelmäßig Sport treiben, leben auch in anderen Bereichen gesünder. Die Belohnung ist eine niedrigere Rate von Hypertonien und Diabetes.

Dies zeigen erste Ergebnisse einer Beobachtungsstudie aus einer ländlichen Region im Nord­westen Deutschlands, die auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) vorgestellt wurden.

Kardiologen am St. Josefs-Hospital in Cloppenburg, eine Kleinstadt im Oldenbur­gischen Münsterland, machen sich zu Recht Sorgen um den Gesundheitszustand der ländlichen Bevölkerung.

Die ELITE-Studie, die interessierten Einwohnern einen kostenlosen Gesundheits­check für Herz-Kreislauf-Erkrankungen anbietet, hat ermittelt, dass nur 41,4 % der 4.602 Teilnehmer mindestens 2 bis 3 Mal in der Woche körperlich aktiv sind, wie dies von Gesundheitsexperten empfohlen wird.

Der Anteil ist damit höher als in einer weltweiten Studie der Weltgesundheits­organisation (WHO), nach der sich 27,5 % der Bevölkerung zu wenig bewegt. Die WHO fordert mindestens 150 Minuten mäßige körperliche Aktivität in der Woche oder 75 Minuten mit erhöhter körperlicher Belastung.

Bewegungsfaul ist im Oldenburgischen Münsterland von allem die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen, die nur zu 32-34 % im empfohlenen Maße sportlich aktiv war. Gerade in dieser Altersgruppe demaskieren sich die kardiovaskulären Risikofaktoren häufig, berichtete das Team Joachim Schrader, Universität Oldenburg, das die Ergebnisse kürzlich im International Journal of General Medicine (2022: DOI: 10.2147/IJGM.S338496) publiziert hat.

Beunruhigend ist, dass die Gruppe, die am wenigsten sportlich aktiv war, auch in anderen Bereichen ungesund lebt: 27,8 % hatten einen erhöhten BMI und 20,6 % waren regelmäßige Raucher. Bei den Personen, die viel Sport trieben, hatten 25,8 % Gewichtsprobleme und nur 9 % waren Raucher.

Auch die Ernährungsgewohnheiten waren ungesünder. Während die sportlich aktiven Probanden viel Wert auf den Verzehr von Obst und Gemüse legten (64 % mit täglichem Obstkonsum) und deutlich weniger Schweinefleisch verzehrten (23 % täglicher Fleischkonsum), gehörte in der bewegungsarmen Gruppe Obst nur bei 50,3 % zur täglichen Ernährung. Schweinefleisch stand bei 33 % täglich auf dem Speiseplan.

Wohl nicht zufällig waren Bluthochdruck (65,2 % versus 55,3 %), vor allem aber ein Diabetes (8,7 % versus 4,3 %) bei den bewegungs­armen Erwachsenen häufiger, ebenso wie Depressionen: 28,5 % versus 23,9 % mit minimalen bis leichten Symptomen und 7,2 % versus 4,5 % mit mittleren bis schweren Symptomen.

Insgesamt hatten 23,2 % der bewegungsarmen Erwachsenen 3 oder mehr kardio­vaskuläre Risikofaktoren gegenüber nur 10 % bei den Teilnehmern, die ausreichend körperlich aktiv waren.

Die Kardiologen raten deshalb allen Teilnehmern, sich körperlich mehr zu betätigen. Da dies vielen Betroffenen schwerfällt, wurde die „3 F“-Studie („Fit und Fun mit Fußball“) begonnen. Sie nutzt die Popularität von Fußball aus, um die Zielgruppe besser zu motivieren.

Erste Ergebnisse der randomisierten Studie zeigen laut Schrader, dass die sportliche Aktivität eine signifikante Reduktion des Blutdrucks sowie eine Reduktion der antihypertensiven Medikation und des BMI im Vergleich zur Kontrollgruppe erzielen kann. © rme/aerzteblatt.de

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