Politik
Autoimmunerkrankungen: Union schlägt Wettbewerb für neue Therapieansätze vor
Dienstag, 26. April 2022
Berlin – Die Union schlägt einen Innovationswettbewerb für neue Therapieansätze gegen Autoimmunerkrankungen vor. Das geht aus einem Änderungsantrag der Unionsfraktion im Bundestag zum Bundeshaushalt des Bundesforschungsministeriums (BMBF) hervor.
Das Papier liegt dem Deutschen Ärzteblatt vor. Es soll morgen in den Ausschuss eingebracht werden. Dort will Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) im Forschungsausschuss des Bundestages den Etat des Ministeriums für 2022 erörtern.
Nach den Vorstellungen der Union soll noch in diesem Jahr eine „Grand Challenge“ zur Entwicklung innovativer Therapien gegen Autoimmunerkrankungen angestoßen werden. Der Wettbewerb soll mit insgesamt einer Million Euro anfinanziert werden.
Dafür schlägt die Union vor, den Haushaltstitel „Gesundheitsforschung, Medizintechnik und globale Gesundheit“ im laufenden Jahr entsprechend aufzustocken. Bei einem Etat des BMBF von mehr als 20 Milliarden Euro sollte diese aktuelle Weichenstellung möglich sein, hieß es aus der Union.
Konkret soll die „Grand Challenge“ dem Antrag zufolge zweistufig aufgebaut sein und aus einer Konzeptions- und einer Umsetzungsphase bestehen. Dazu ist angedacht, dass in einer ersten Phase drei Konsortien nach einem Wettbewerb die Gelegenheit erhalten, ihren innovativen Ansatz vertiefend auszuarbeiten. Sie sollen jeweils mit bis zu 333.333 Euro unterstützt werden.
Für die zweite Phase der Grand Challenge soll nach Vorstellungen der Unionsfraktion aus den drei Ansätzen ein Gewinnerprojekt ausgewählt werden, das mit einer Anschlussförderung zur Umsetzung seines Lösungsansatzes prämiert wird.
„Die Pandemie hat uns allen deutlich gemacht, wie wichtig die Gesundheitsforschung für unser Leben ist“, sagte der bildungs- und forschungspolitischen Sprecher Thomas Jarzombek dem Deutschen Ärzteblatt. Deswegen wolle man einen weiteren wichtigen Bereich stärker fördern.
Neue Therapieansätze und die starke Position deutscher Unternehmen bei mRNA-Technologien könnten dabei helfen, das große Leid für die Betroffenen zu lindern und schwere Entzündungen und körpereigene Angriffe auf Organe oder das zentrale Nervensystem abzuwenden.
„Mehr Geld vom Bund in diesem Forschungsbereich wäre für viele betroffene Menschen ein Segen und daher gut eingesetzt“, betonte Jarzombek. © may/aerzteblatt.de

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