Politik
Kein schneller Schutz von Kindern vorm Rauchen im Auto zu erwarten
Freitag, 29. April 2022
Berlin – Der Bundesrat hat einen neuen Vorstoß gemacht, um den Schutz von Kinder im Auto vor dem Rauchen von Insassen zu verbessern. Mit schnellen Änderungen ist aber wohl nicht zu rechnen, wie jetzt eine Stellungnahme der Bundesregierung zeigt.
Demnach begrüßt der Bund zwar uneingeschränkt den Rauchverzicht im Auto bei Anwesenheit von Minderjährigen. Daher wolle man auch „den gesetzgeberischen Handlungsbedarf prüfen“. Allerdings bestünden gegen den vorgelegten Gesetzentwurf der Länderkammer verfassungsrechtliche Bedenken.
Der Bundesrat hatte einen Gesetzentwurf vorgelegt, der Änderung des Bundesnichtraucherschutzgesetzes vorsieht. Den Plänen zufolge sollte künftig in geschlossenen Fahrzeugen in Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren das Rauchen verboten sein.
Erwartungen, dass auf freiwilliger Basis auf das Rauchen im Auto in Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren verzichtet werde, hätten sich nicht erfüllt, hieß es. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg schätze, dass derzeit rund eine Million Minderjährige in Deutschland dem Rauchen im Auto ausgesetzt seien.
Das Passivrauchen gefährde die Gesundheit, heißt es in der Begründung für den Gesetzentwurf. Im verbrannten Tabak seien rund 90 nachgewiesene toxische oder krebserregende Substanzen enthalten. Die Konzentration der Giftstoffe sei im abgegebenen Rauch sogar höher als im aktiv inhalierten Rauch.
Die Tabakrauchbelastung erreiche in geschlossenen Fahrgasträumen schon beim Rauchen einer Zigarette innerhalb weniger Minuten ein Vielfaches einer stark verrauchten Gaststätte. © may/hib/aerzteblatt.de

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