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KBV-Umfrage: Technische Probleme bei eAU und E-Rezept

Donnerstag, 5. Mai 2022

/mpix-foto, stock.adobe.com

Berlin – Bei der Digitalisierung hapert es weiter. Die niedergelassenen Ärzte beklagen jetzt technische Prob­leme bei der Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und dem elektronischen Rezept (E-Rezept).

Wie die Ergebnisse einer heute veröffentlichten Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zeigen, wurden darin wiederholte Konnektor- und Programmabstürze sowie häufige Fehlermeldungen als besonders störend genannt. Rund 6.000 Arztpraxen hatten sich im April an der Umfrage beteiligt.

„Die Ergebnisse zeigen eindrücklich, dass die Ärzteschaft dabei ist, alle Komponenten und Anwendungen ein­zurichten und zu nutzen, aber vielfach an der Technik scheitert“, betonte KBV-Vorstandsmitglied Thomas Krie­del.

Größtes Hindernis für die Anwendung der eAU sind der Umfrage zufolge Probleme mit der Telematikinfra­struk­tur (TI). Für mehr als 60 Prozent der Praxen, die die eAU noch nicht einsetzen, stellt dies einen der Haupt­gründe dar, warum sie weiterhin das alte Verfahren nutzen. Technische Probleme – etwa mit der Soft­ware oder dem KIM-Dienst – würden zum Teil über Monate nicht behoben.

Von den Arztpraxen, die bereits Erfahrungen mit der eAU gemacht haben, berichten im Rahmen der KBV-Umfrage nur 30 Prozent, dass das Ausstellen und der Versand der eAU bis auf kleinere Probleme gut laufe.

Mehr als 60 Prozent gaben an, dass der digitale Versand zeitweise nicht möglich sei. Fast jeder zweite nannte Probleme bei der Erreichbarkeit von IT-Dienstleistern und -Anbietern. 34 Prozent der Befragten monierten häufige Fehlermeldungen der Krankenkassen. Beklagt wurde zudem der hohe Arbeitsaufwand. Jede fünfte Praxis, die die eAU derzeit nicht nutzt, gab als Grund an, negative Erfahrungen mit dem digitalen Versand gesammelt zu haben.

Auch die Umfrageergebnisse zur Anwendung des E-Rezeptes zeigen Kritikpunkte auf. Da sich diese Anwen­dung zurzeit noch in einer bundesweiten Testphase befindet, konnten bislang nur sieben Prozent der Befrag­ten überhaupt Erfahrungen mit dem E-Rezept sammeln. Von diesen gab jedoch nur knapp jeder Zehnte an, das Ausstellen der E-Rezepte habe bis auf kleinere Probleme funktioniert.

59 Prozent berichteten dagegen von zeitweisen Probleme beim digitalen Versand. Zwei Drittel (67 Prozent) haben die Erfahrung gemacht, dass die IT-Dienstleister und -Anbieter schlecht erreichbar sind. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) gab außerdem Schwierigkeiten beim Einlösen der E-Rezepte in der Apotheke an. Zudem verwiesen 62 Prozent auf Akzeptanzprobleme bei den Patienten.

Zudem wird das Ausstellen und Versenden der E-Rezepte von vielen Praxen als zeitaufwändig und umständ­lich beschrieben, vor allem solange die Komfortsignatur nicht nutzbar ist oder nutzerfreundlich umgesetzt wird.

Auf die Frage, warum sie noch keine E-Rezepte ausstellen, wurden auch hier von 59 Prozent der Befragten Probleme mit der TI genannt. Bei einem Drittel (32 Prozent) konnte das entsprechende Update des Praxis­verwaltungssystems noch nicht installiert werden. Bei einem weiteren Drittel (30 Prozent) sind die Apotheken in der Umgebung noch nicht empfangsbereit.

Kriedel kündigte an, dass die KBV nach Vorlage der Umfrageergebnisse erneut an die politischen Entscheider herantreten werde, um praktikable Lösungen herbeizuführen. Erste Gespräche hätten bereits stattgefunden. © aha/aerzteblatt.de

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