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Ärzteschaft

Reinhardt will auf dem Deutschen Ärztetag GOÄ-Reform einfordern

Dienstag, 10. Mai 2022

BÄK-Geschäftsführer Alexander Dückers und Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. /DÄ

Berlin – Man werde im Rahmen des 126. Deutschen Ärztetages in Bremen die „deutliche Forderung“ nach einer Novelle der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) in Richtung Politik artikulieren. Dies hat Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), heute im Vorfeld des Ärztetags betont.

Die Umsetzung einer GOÄ-Reform bezeichnete Reinhardt als „überfällig“. Dies sei keine rein finanzielle Frage, vielmehr sei es schlicht eine Zumutung, ein solch veraltetes Konstrukt nutzen zu müssen.

Auch angesichts der „schwierigen Zeiten“ – Reinhardt ging auch auf die Auswirkungen des Ukrainekrieges ein – werde man aber nicht direkt in eine „Maximaleskalation“ eintreten. Eine klare Position werde der Ärztetag aber sehr wohl beziehen.

Einen weiteren Schwerpunkt des Ärztetages werde die ärztliche Versorgung in einer Gesellschaft des langen Lebens darstellen. Reinhardt verwies darauf, dass mit der Alterung der Bevölkerung auch ein erhöhter Versor­gungsbedarf einhergehe – zugleich sinke die zur Verfügung stehende Arztzeit.

Begreife man den niedrigschwelligen Zugang zur medizinischen Versorgung aber als positiven gesamtge­sell­schaftlichen Wert, so müsse man über bestehende und künftige Herausforderungen sprechen.

Der Ärztetag werde dazu die Problemursachen diskutieren und auch Lösungsoptionen anbieten: Etwa wie die Rahmenbedingungen der ärztlichen Tätigkeit verbessert und die ärztliche Nachwuchsförderung unterstützt werden könne.

Ein wichtiger Aspekt dabei sei, so Reinhardt, dass trotz des hohen Maßes an Leistungsdichte im Gesundheits­wesen genug Zeit für die Patienten bleibe. Die jeweiligen Versorgungssettings müssten den Ärzten Empathie und Zuwendung ermöglichen – dies sei schon jetzt „nicht immer der Fall“.

Die Abgeordneten des 126. Deutschen Ärztetags würden die gesundheitspolitische Generalaussprache dazu nutzen, die Bundesregierung auf weitere zentralen Reformbaustellen hinzuweisen.

Dazu zählten die dringend notwendigen Reformen im Bereich der Krankenhausplanung und -vergütung, die Neuorganisation der Notfallversorgung, Strukturreformen im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), effektive Maßnahmen gegen die zunehmende Kommerzialisierung des Gesundheitswesens sowie der weitere Ausbau der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Besonders wichtig sei das Schwerpunktthema, wie sich die Coronapandemie körperlich und seelisch auf Kin­der und Jugendliche auswirkt und wie negative psychosoziale Folgen der Coronaschutzmaßnahmen für He­ran­wachsende eingedämmt werden können. Die Folgeerscheinungen würden teils mit zeitlicher Verzögerung auftreten, seien aber nachweisbar, so Reinhardt.

Fragen beispielsweise der Unterschiede in verschiedenen sozialen Milieus oder Möglichkeiten der finanziel­len Förderung von Ausgleichsmaßnahmen werde man im Rahmen des Ärztetages näher beleuchten.

Der 126. Deutsche Ärztetag findet vom 24. - 27. Mai in Bremen statt. Nach der Anmeldung kann der Ärztetag auch über einen Livestream verfolgt werden. © aha/aerzteblatt.de

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