Ärzteschaft
ÄKWL: Verzahnte Versorgung Hauptaufgabe künftiger Gesundheitspolitik
Dienstag, 10. Mai 2022
Münster – Nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen (NRW) wartet auf die neue Landesregierung eine umfangreiche gesundheitspolitische Agenda. Diese hat jetzt die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) umrissen.
Im Zentrum muss danach eine regionale bedarfsgerechte Versorgung stehen, „die ambulant und stationär verzahnt“ ist. Die ambulante Bedarfs- und die stationäre Krankenhausplanung sollen nach Ansicht der Kammer zu einer sektorenübergreifenden Versorgungsplanung weiterentwickelt werden.
Versorgungsbrüche an den Sektorengrenzen müssten überwunden werden. Die Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung erfordere regionale, wohnortnahe und sektorenübergreifende Kooperationen, betonte der ÄKWL-Präsident Hans-Albert Gehle.
Eine weitere Aufgabe ist dem Kammerpräsidenten zufolge „die längst überfällige Reform der Krankenhausvergütung“. Andernfalls würden alle Bemühungen des Landes um eine bessere Struktur der Krankenhausversorgung auch weiterhin durch die massiven Fehlanreize im Fallpauschalensystem konterkariert, warnte er.
Wichtig sei zudem, eine neue Krankenhausplanung mit Investitionen zu unterstützen, „die dauerhaft das erforderliche Niveau erreichen.“
Gehle forderte außerdem, den Öffentlichen Gesundheitsdienst dauerhaft zu stärken und mehr Studienplätze im Land zu schaffen. „Die Erhöhung der Studienplätze in Bielefeld und Witten durch die jetzige Landesregierung kann nur ein erster, wenn auch richtiger und wichtiger Schritt gewesen sein“, sagte er.
Gehle lobte, dass die politisch Verantwortlichen den Sachverstand der Ärztekammer in der vergangenen Legislaturperiode verstärkt gehört und wahrgenommen hätten. „Wir wünschen uns, dass auch die neue Landesregierung den Dialog mit der Ärzteschaft fortsetzt. Wir sind dazu sehr gerne bereit“, so der Kammerpräsident. © hil/aerzteblatt.de

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