Ausland
Schweizer stimmen für Neuregelung der Organspende
Montag, 16. Mai 2022
Genf – Die Schweizer haben in einer Volksabstimmung für eine Neuregelung der Organspende gestimmt. Laut Prognosen des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern votierte gestern eine Mehrheit von 59 Prozent für eine Reform des Transplantationsgesetzes, das statt einer Zustimmungs- künftig eine Widerspruchslösung vorsieht.
Damit gilt in der Schweiz künftig jeder Mensch als potenzieller Organspender, der dies zu Lebzeiten nicht ausdrücklich abgelehnt hat. Allerdings können Angehörige von Verstorbenen eine Transplantation auch weiterhin ablehnen.
In der Schweiz, die 8,6 Millionen Einwohner hat, standen laut der Stiftung Swisstransplant Ende 2021 mehr als 1.400 Menschen auf einer Warteliste für ein Spenderorgan. 72 Menschen, die auf der Warteliste standen, aber kein Organ erhielten, starben demnach im vergangenen Jahr.
In Deutschland war im Jahr 2020 ein Vorstoß des damaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zur Einführung der Widerspruchslösung gescheitert. Laut einem damals beschlossenen Gesetz sollen die Bürger bei Behördengängen und Arztbesuchen aber stärker zu einer Entscheidung ermuntert werden. © afp/aerzteblatt.de

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