Ärzteschaft
Krebs häufigste Todesursache bei Typ-2-Diabetes
Montag, 16. Mai 2022
Berlin – Ärzte sollten Menschen mit Typ-2-Diabetes auf ihr erhöhtes Risiko für eine Krebserkrankung hinweisen und sie entsprechend beraten. Das betont die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Neben Herz-Kreislauf-Komplikationen seien zunehmend Krebserkrankungen eine Spätfolge von Diabetes oder Übergewicht. Karzinome seien sogar mittlerweile die Haupttodesursache bei Menschen mit Diabetes Typ 2, hieß es aus der Fachgesellschaft.
„Laut aktuellen Prognosen werden in den nächsten zehn bis 20 Jahren Übergewicht und Diabetes das Rauchen vom Platz eins der vermeidbaren Krebsursachen verdrängen“, sagte Hans Scherübl, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Gastrointestinale Onkologie und Infektiologie am Vivantes Klinikum Berlin.
Je höher der Body-Mass-Index und je entgleister die Stoffwechsellage seien, desto stärker steige das persönliche Krebsrisiko, betont der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Krebs“ der DDG.
Viele dieser Tumoren wären laut der Fachgesellschaft durch Diabetesprävention und eine optimierte Diabetesbehandlung vermeidbar. „Wichtig ist daher, alle Menschen mit Diabetes über ihr erhöhtes Krebsrisiko aufzuklären und ihnen Präventions- und Früherkennungsangebote aufzuzeigen“, betonte Scherübl.
Er fordert daher, alle Diabetespatienten schriftlich zu den Krebsvorsorgeuntersuchungen einzuladen und Rauchern zudem eine professionelle Tabakentwöhnung anzubieten. Die Jahrestagung der DDG findet vom 25. bis 28. Mai statt. Sie steht unter dem Motto „Hand in Hand zum Ziel – einfach.besser.messbar“. © hil/aerzteblatt.de

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