Ärzteschaft
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung regional ungleich verteilt
Dienstag, 17. Mai 2022
Berlin – Die Angebote zur sogenannten ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) sind in Deutschland regional sehr unterschiedlich verteilt. Das zeigt ein neuer Bericht des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).
Die ASV richtet sich an Patienten mit komplexen, schwer therapierbaren Erkrankungen. Ärzte verschiedener Fachrichtungen arbeiten in einem Team zusammen und übernehmen gemeinsam und koordiniert die Diagnostik und Behandlung. Krankenhäuser niedergelassene Fachärzte und Medizinische Versorgungszentren können eine ASV anbieten. Bislang sind ASV-Angebote für 19 komplexe, seltene und schwer behandelbare Krankheiten verfügbar.
Zur Behandlung gastrointestinaler Tumoren und Tumoren der Bauchhöhle gibt es laut dem Bericht mit 166 Teams das mit Abstand größte ASV-Angebot, gefolgt von der ASV gynäkologische Tumoren mit bundesweit 111 Teams. Von Patientenseite am stärksten nachgefragt ist die ASV zu Rheuma mit 476.828 betroffenen Erwachsenen und 3.205 Kindern. Für sie gibt es aber immer noch vergleichsweise wenig Angebote: 63 Teams stehen für Erwachsene und acht für Kinder mit Rheuma-Erkrankungen bereit.
Bei dem erst seit April 2020 verfügbaren ASV-Angebot zu Lungen- und Thoraxtumoren haben sich bislang 38 fachübergreifende Behandlerteams gebildet. Sie haben bis März 2022 bundesweit 6.119 erwachsene Patientinnen und Patienten mit Lungentumoren und anderen Tumoren des Thorax versorgt.
Laut dem Bericht sind die ASV-Angebote weiterhin regional sehr unterschiedlich verteilt: So ist die ASV in Mecklenburg-Vorpommern noch überhaupt nicht etabliert. Das Bundesland mit den meisten ASV-Teams und -Patienten ist Nordrhein-Westfalen. © hil/aerzteblatt.de

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