Ärzteschaft
Ärztetag mahnt Bürokratieabbau an
Mittwoch, 25. Mai 2022
Bremen – Der versorgungsfremde ökonomische Druck auf die Ärzteschaft sowie die Belastungen durch bürokratische Aufgaben müssen reduziert werden. Dies forderten heute die Delegierten des 126. Deutschen Ärztetages von den Krankenhausleitungen ein.
Der Ärztetag wies in seinem Beschluss darauf hin, dass der ärztliche Arbeitsalltag in den Krankenhäusern inzwischen „in hohem Maße von ökonomischem Druck, unflexiblen Strukturen und Bürokratie“ bestimmt sei.
Ökonomische Überlegungen und Bürokratie dürften sich aber nicht auf die Qualität der Patientenversorgung auswirken. Deshalb müsse in der stationären Versorgung mehr Zeit für die eigentlichen ärztlichen Aufgaben und die Gesundheitsversorgung geschaffen werden.
Derzeit werde deutlich mehr Arbeitszeit auf Dokumentationsaufgaben und Arztbriefe verwendet als auf den direkten Patientenkontakt und die Befundrecherchen, so der zentrale Befund.
Dass die Patientenbehandlung deswegen häufig zu kurz kommt, belaste viele Ärztinnen und Ärzte – gerade weil die Fehleranfälligkeit unter Zeitdruck ansteige. „In Kombination mit der chronisch zu hohen Wochenarbeitszeit senkt dies die Attraktivität des Arztberufes nachhaltig“, heißt es dazu im Beschluss.
Auch in den Vertragsarztpraxen würden die Dokumentations- und Informationspflichten eine erhebliche Mehrbelastung verursachen, so stellten die Delegierten in einem weiteren Beschluss fest.
Deshalb seien Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Krankenkassen aufgefordert, einen Maßnahmenkatalog zur deutlichen Reduzierung des Bürokratieaufwandes in den Vertragsarztpraxen vorzulegen – und zwar „noch dieses Jahr“.
In diesem Rahmen sei sowohl eine Entschlackung der Bürokratieanforderung als auch eine zielgerichtete Ausrichtung der aktuellen Digitalisierungsbemühungen auf eine Reduktion des Bürokratieaufwandes notwendig. © aha/aerzteblatt.de

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