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Jährlich rund 127.000 Todesfälle infolge des Rauchens

Freitag, 27. Mai 2022

/mbruxelle, stock.adobe.com

Heidelberg – Krebsexperten haben zum Weltnichtrauchertag vor den gesund­heitlichen und ökologischen Folgen des Tabakkonsums gewarnt. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr rund 127.000 Menschen infolge des Rauchens, wie das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) heute in Heidelberg mitteilte. Rauchen führe vor allem zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenkrebs und weiteren Krebsarten.

„Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland 85.000 Menschen aufgrund von Tabakkonsum an Krebs“, erklärte Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Rauchen ist damit der größte vermeid­bare Krebsrisikofaktor.“ Auch E-Zigaretten hätten laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) Risiken, deren Langzeitfolgen auf den Organismus derzeit noch nicht absehbar seien.

Rauchen habe zugleich große Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima – vom Tabakanbau über Produk­tion und Transport bis hin zum Müll. Für den Anbau und die Produktion werden dem Aktionsbündnis zufolge vielfach Wälder abge­holzt, um neue Anbauflächen und Feuerholz für das Trocknen der Tabakblätter zu gewinnen.

Der Anbau in Monokultur schadet zudem der Artenvielfalt, begünstigt die Erosion von Böden und lässt den Grundwasserspiegel absinken. Zudem belastet der Einsatz großer Mengen von Pestiziden und Dünger Böden, Gewässer sowie das Grundwasser.

Auch Zigarettenkippen belasten die Umwelt massiv. Sie gehören weltweit zu den häufigsten unsachgemäß entsorgten Müllobjekten, insbesondere in Städten und an Stränden. „Achtlos weggeworfene Zigaretten­stummel sind Plastik- und Giftmüll mit ernstzunehmenden Folgen für die Umwelt“, erklärte Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.

Die Filter von Zigarettenkippen bestehen aus Zelluloseacetat, einem aus Zellulose hergestellten Kunststoff, der nur sehr langsam abgebaut wird. Zudem enthalten sie krebserzeugende, erbgutverändernde und toxische Substanzen, die in Böden, Grundwasser, Flüsse und Meere gelangen und so Tieren und Pflanzen schaden.

Das Aktionsbündnis forderte die Bundesregierung dazu auf, Ausstiegshilfen für Rauchende zu verbessern, Steuern auf Tabak- und Nikotinprodukte deutlich zu erhöhen, Tabakwerbung und -sponsoring komplett zu verbieten sowie eine Umweltabgabe zur Kompensation der durch Zigarettenkippen entstehenden Schäden einzuführen. © afp/aerzteblatt.de

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