Politik
IQWiG vergleicht Arzneimittel für Frauen mit postmenopausaler Osteoporose
Dienstag, 7. Juni 2022
Köln – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat die Evidenzlage bei den medikamentösen Therapien für Frauen mit postmenopausaler Osteoporose untersucht. Interessierte können den dazu erschienenen Vorbericht bis zum 4. Juli kommentieren.
Die Behandlung der Osteoporose erfolgt unter anderem mit Arzneimitteln, die den Knochenabbau verhindern – hierzu zählen Bisphosphonate wie Risedronat und monoklonale Antikörper wie Denosumab – und mit Arzneimitteln, die die Knochenneubildung anregen – hierzu gehört das Arzneimittel Teriparatid.
Für die Nutzenbewertung hat das IQWiG folgende einzelne Vergleiche betrachtet: Denosumab gegenüber Bisphosphonaten, Teriparatid gegenüber Risedronat sowie Bisphosphonate im Vergleich untereinander.
Denosumab versus Bisphosphonate
„Für den Vergleich des monoklonalen Antikörpers Denosumab mit Bisphosphonaten können auf Basis der verfügbaren Daten belastbare Aussagen nur gegenüber dem Wirkstoff Zoledronat getroffen werden“, hieß es aus dem IQWiG. In der Gesamtabwägung sieht die IQWiG-Projektgruppe endpunktübergreifend keinen Anhaltspunkt für einen höheren oder geringeren Nutzen beziehungsweise Schaden für einen der beiden Wirkstoffe.
Teriparatid versus Risedronat
Für Teriparatid leitet das IQWiG in der endpunktübergreifenden Gesamtabwägung einen Anhaltspunkt für einen höheren Nutzen gegenüber Risedronat ab. Der Grund ist: Im Endpunkt „symptomatische Wirbelkörperfrakturen“ zeige sich ein großer Effekt zum Vorteil von Teriparatid, wohingegen ein Nachteil im Endpunkt „Unerwünschte Ereignisse des Gastrointestinaltrakts“ nur geringfügig sei.
Bisphosphonate im Vergleich untereinander
Für den Vergleich von Bisphosphonaten untereinander können auf Basis der verfügbaren Daten laut dem IQWiG belastbare Aussagen nur für die Wirkstoffe Alendronat und Ibandronat getroffen werden. „Dabei zeigt sich endpunktübergreifend in der Gesamtabwägung von Nutzen und Schaden kein Anhaltspunkt für einen höheren oder geringeren Nutzen beziehungsweise Schaden für einen der Wirkstoffe“, so die Arbeitsgruppe des Instituts.
Die Studienlage zu den medikamentösen Optionen der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen ist aber dem IQWiG zufolge insgesamt dünn – auch weil viele Studien kürzer als zwei Jahre liefen. „Für die Evaluation chronischer Erkrankungen sind längere Studien notwendig, um Nutzen und Schaden hinreichend sicher einschätzen zu können“, hieß es aus dem Institut. © hil/aerzteblatt.de

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