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Hohe Energie- und Rohstoffpreise belasten Gesundheits­wirtschaft

Mittwoch, 15. Juni 2022

/Aleksandr Matveev, stock.adobe.com

Berlin – Hohe Energie- und Rohstoffpreise sind bei den Unternehmen der Gesundheitswirtschaft zur Nummer eins der Risikofaktoren geworden. Das zeigt der neue Gesundheitsreport des Deutschen Industrie- und Han­delskammertages (DIHK). An der entsprechenden Umfrage haben sich bis Mai rund 700 Unternehmen betei­ligt.

Demnach zeigen sich mehr als zwei Drittel der Unternehmen besorgt über die aktuellen Preisentwicklungen (72 Prozent). Das nach wie vor belastende Dauerthema Fachkräftemangel landet mit 66 Prozent dicht gefolgt dahinter.

„Die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, der harte Lockdown in China und zusätzliche Prob­le­me in den Lieferketten – das alles sind Faktoren, die einen ohnehin schon vom Fachkräftemangel gebeutelten Wirtschaftszweig noch zusätzlich belasten“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks.

Allerdings trifft der hohe Kostendruck bei Energie und Rohstoffen die Branchen der Gesundheitswirtschaft laut Befragung unterschiedlich hart: Nahezu alle Unternehmen der pharmazeutischen Industrie (95 Prozent) und 87 Prozent der Medizintechnik spüren diese Belastungen verhältnismäßig stark, auch im Handel mit Ge­sundheitsgütern sind mit 70 Prozent viele Betriebe betroffen.

Im weniger energieintensiven Dienstleistungssektor der Gesundheits- und sozialen Dienste leiden immer noch fast zwei Drittel der Unternehmen (62 Prozent) unter steigenden Preisen, zum Beispiel wegen höherer Strom- und Kraftstoffpreise.

Gesundheitsleistungen „Made in Germany“ bleiben dem DIHK zufolge aber weiterhin gefragt. „Die Branche wird aber gleich von drei Seiten in die Zange genommen“, sagte Dercks. Zum einen durch die Preissteigerun­gen bei Energie und Rohstoffen, zum anderen durch die Probleme bei den Lieferketten und schließlich be­lastet die neue EU-Verordnung für Medizinprodukte (MDR) mit hohen Genehmigungsanforderungen und überforderten Zulassungsstellen.

Insgesamt rechnet daher nur noch knapp jedes vierte Unternehmen (22 Prozent) der Gesundheitswirtschaft mit einer Verbesserung der eigenen Geschäfte, 30 Prozent erwarten eine Verschlechterung.

„Angesichts der aktuellen geopolitischen Situation sollten sich die Unternehmen nicht mit zusätzlichen Hemmnissen wie Überregulierungen oder bürokratischen Hürden belasten müssen. Dort wo die Politik aktiv für Erleichterung sorgen kann, sollte sie es jetzt auch unbedingt tun“, appellierte Dercks. © hil/aerzteblatt.de

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