Ausland
Fast 5.000 Fälle von Affenpocken weltweit gemeldet
Donnerstag, 23. Juni 2022
Genf/Kopenhagen – Weltweit sind in diesem Jahr inzwischen fast 5.000 Affenpockeninfektionen bei Menschen gemeldet worden. In mehr als 40 Ländern außerhalb Afrikas, in denen Affenpocken bis Mai praktisch unbekannt waren, waren es 3.308 Fälle, wie aus Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC Stand gestern kurz vor Mitternacht hervorgeht.
Dazu kommen nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 1.600 Verdachts- oder bestätigte Fälle in acht afrikanischen Ländern, von denen viele solche Ausbrüche seit Jahren kennen.
Heute nahm in Genf der von der WHO einberufene Notfallausschuss zu Affenpocken seine Beratungen auf. Die darin vertretenen Fachleute sollen beurteilen, ob es sich um eine „Notlage von internationaler Tragweite“ handelt, die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann.
Die WHO folgt in der Regel der Empfehlung der Fachleute. Praktische Folgen hätte das nicht, aber es soll alle Länder wachrütteln, nach Fällen Ausschau zu halten und eigene Vorkehrungen zu treffen, um eine Ausbreitung einzudämmen. Nach Angaben der WHO wird das Ergebnis der Beratungen frühestens morgen erwartet.
Der Ausschuss tagt je nach Beschluss der WHO in losen Abständen über mehrere Wochen oder Monate. Den Vorsitz hat Jean-Marie Okwo-Bele aus der Demokratischen Republik Kongo. Vertreten sind unter anderem Spezialistinnen und Spezialisten aus Japan, Brasilien, Thailand, der Schweiz, Russland, Marokko und Nigeria.
Die meisten Fälle außerhalb Afrikas wurden in 29 Ländern in der WHO-Europaregion gemeldet: insgesamt 2.746, wie die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation WHO in einer gemeinsamen Analyse berichteten.
Wie aus den Daten hervorgeht, handelt es sich bei fast allen bestätigten Fällen um Männer. Rund 44 Prozent der Erkrankten waren zwischen 31 und 40 Jahren alt. Sterbefälle seien bislang noch nicht gemeldet worden. © dpa/aerzteblatt.de

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